Klimaschutz: So wird die EU zur “lame duck”
Der Weltklimarat schlägt Alarm: Alle Staaten müssten sofort handeln, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen und schlimmere Katastrophen zu verhindern, fordern die Experten. Die EU begrüßt den Alarmruf – und tut: nichts.
Derzeit sei keine Erhöhung der Klimaziele geplant, heißt es in Brüssel. Erst im November will die EU einen neuen Plan vorlegen – doch dabei geht es um Klimaschutz nach 2030, nicht um kurzfristige neue Aktionen.
Aus der der Umweltschützer ist das viel zu lahm. Das bisherige EU-Ziel, die Emissionen bis 2030 um mindestens 40 Prozent zu verringern, sei “weit davon entfernt, ausreichend zu sein”, warnt die Umweltorganisation WWF.
Um das 1,5-Prozent-Ziel zu erreichen, müsse sich die EU auf eine Null-Emissionspolitik bis zum Jahr 2040 verpflichten. Beim Treffen der Umweltminister am Dienstag müsse EUropa “Führung” im Kampf gegen den Klimawandel zeigen.
Doch das ist nicht zu erwarten – im Gegenteil. Die Umweltminister stehen auf der Bremse. Zuletzt hat ausgerechnet Deutschland verhindert, dass das Emissionsziel von 40 auf 45 Prozent erhöht wird.
Das hatte Energiekommissar Canete im Sommer angekündigt – doch dann war er von Berlin zurückgepfiffen worden…
P.S. Für schärfere Klimaziele treten aktuell übrigens Frankreich, Schweden, Spanien und die Niederlande ein. Im Klimaabkommen von Paris hatte sich die EU verpflichtet, ihre Ziele regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf hochzuschrauben. Kanzlerin Merkel und Wirtschaftsminister Altmaier fühlen sich aber offenbar stärker VW und RWE verpflichtet…
Art Vanderley
12. Oktober 2018 @ 20:58
Die real existierende EU verschläft hier wohl eine ihrer letzten Chancen, sich wieder Glaubwürdigkeit zu verschaffen.
Da können Politiker, Wirtschaftsvertreter und Teile der Bevölkerung alle ihre Energien dazu verwenden, den Kopf weiter in den Sand zu stecken, an diesem Thema wird sich unausweichlich die Machtfrage der Zukunft mitentscheiden, nicht nur innerhalb der westlichen Gesellschaften, vielmehr auch, was die globale Machtverteilung angeht.
Wer sich da ins Abseits stellt, bitte sehr, aber dann nicht über die eigene Bedeutungslosigkeit jammern, die daraus zwangsläufig folgen wird. Gerade Deutschland bewegt sich auf einen massiven ökonomischen Niedergang zu, mit seiner babylonischen Gefangenschaft gegenüber einer Autoindustrie, die jeden Bezug zur Realität verloren hat.
Baer
9. Oktober 2018 @ 17:39
Ich kann Claus nur vollumfänglich zustimmen.Das Gänze Geschwafel um CO2 und NOX
Ist für die Katz,solange Urwälder zugunsten riesiger Rinderfarmen gerodet werden,die zu den größten Umweltverschmutzern gehören,fühle ich mich einfach nur verarscht.Riesige Tanker
fahren auf den Meeren und verpesten die Luft,Ölrafinerien produzieren hochgiftigen Abfall ,der dann mit Hilfe des Bundesumweltministeriums zu Pellets umdeklariert,als nicht umweltbelastend dann in Kraftwerken als Brennmaterial verheizt wird.
Aber Fahrverbote sollen die Lösung sein.
Schickt sie einfach alle in die Wüste,diese Politikdarsteller die von den Konzernen abhängig,und dem Volk nicht eine Deut verpflichtet sind.
Die nächsten Wahlen kommen,aber es wird sich nichts ändern.Denn,wenn Wahlen etwas ändern würden,wären sie längst verboten.
Claus
9. Oktober 2018 @ 12:49
Wetten, dass es das globale Klima nicht interessieren wird, seine Erwärmung auf 1,5 Grad begrenzen zu sollen, weil EU-Umweltminister glauben, durch Herumschrauben an den Emissionswerten dies erreichen zu können?
Ja, es gibt Klimawandel, wie es ihn immer schon gegeben hat. Aber für den anthropogenen Klimawandel gibt es keine Beweise, weder dafür, noch dagegen. Außer dubiosen Computermodellen und einer neuen von Grünen und ihren NGO’s bewirtschafteten und großzügig aus dem Steuersäckel alimentierten Ersatzreligion namens “Klimawandel” gibt es NICHTS.
Was nicht heißt, dass ein sinnvoller und technisch machbarer Umwelt- und Ressourcenschutz nicht geboten wäre.
Peter Nemschak
8. Oktober 2018 @ 16:19
Die EU müsste von jedem Mitgliedsland verlangen, konkrete Maßnahmen zur Erreichung des Klimaziels vorzulegen. Vor den Wahlen zum Europaparlament ist wenig zu erwarten. Schließlich will man verunsicherte und wohlstandsverwöhnte Wähler nicht mit unangenehmen Einschränkungen und Zwang zu Verhaltensänderung vergrämen. Wer Diesel und Kerosin stärker besteuert, kann nicht mit Wiederwahl rechnen. Aus den 1.5 % wird wohl nichts werden, vielleicht, mit einigem Glück, enden wir bei 1.999… %. Der Trend in die richtige Richtung ist nicht aufzuhalten, allerdings langsamer als gefordert. Warnungen vor Klimaänderungen sind nicht neu. Inzwischen wird auch die natürliche Klimaänderung weitergehen. Wir spüren sie nicht, weil sie sehr langfristig fortschreitet. Bevor wir in die nächste Eiszeit – sie kommt bestimmt – kommen, werden wir unter der globalen Erwärmung zu schwitzen haben.