Kalte-Kriegs-Spiele in Polen

Während sich die Regierung in Warschau über die EU und ihr Rechtsstaats-Verfahren lustig macht, hält sie gleichzeitig mit der Nato das größte Manöver seit dem Kalten Krieg ab.

31.000 Soldaten üben unter dem Codeword “Anaconda-2016”, wie sie einen Angriff aus Russland abwehren. Gleichzeitig stoßen sie gen Osten vor – am 10. Juni geht’s nach Litauen.

Das birgt natürlich Risiken, die Russen könnten dies als Angriff missverstehen. Man könne dieses “Alptraum-Szenario” nicht ausschließen, sagt ein Militärattaché eines EU-Landes laut “Guardian”.

Und was sagt die EU? Nichts. Sie schweigt, auch die Außenbeauftragte Mogherini duckt sich weg. Sie kämpft lieber an anderen Fronten – gegen Einwanderung aus Afrika und für Sanktionen gegen Russland.

Zur Kriegsgefahr im Osten hat sie hingegen nichts zu sagen. Schade. Ich würde von der EU dazu deutliche Worte erwarten – Worte der Deeskalation. Man wird ja noch träumen dürfen…