Hauptsache gegen Russland: Kallas schickt Baerbock nach Syrien
Die neue EU-Außenbeauftragte Kallas hat die deutsche Außenministerin Baerbock und ihren französischen Amtskollegen Barrot nach Syrien geschickt. Geplant sind Gespräche mit Machthaber Ahmed al-Scharaa von der islamistischen HTS-Miliz, die auf der EU-Terrorliste steht. Baerbock erklärte, sie komme mit ausgestreckter Hand, aber auch mit klaren Erwartungen, etwa zu den Menschenrechten. Es sei zudem Zeit für Russland, seine Militärstützpunkte in Syrien zu räumen. Dies dürfte denn auch das eigentliche Ziel der ungewöhnlichen Mission sein. Wenn es gegen Russland geht, trifft man sich sogar mit Islamisten, die Wahlen eben erst auf den St. Nimmerleinstag (in vier Jahren) verschoben haben. Syrien ist übrigens auch neuer “strategischer Partner” der Ukraine…
Siehe auch “Hauptsache gegen Russland: Wofür die EU alles Geld gibt
How is your feminist foreign policy going luv? @ABaerbock pic.twitter.com/6oyIq1AsXg
— red. (@redstreamnet) January 3, 2025
Arthur Dent
5. Januar 2025 @ 23:29
@Titi
Ich frage mich, warum überhaupt einer von denen nach Syrien gefahren ist? Sie sind mit leeren Händen gefahren und hatten nichts, als eine Reihe von Forderungen und guten Ratschlägen im Koffer
KK
6. Januar 2025 @ 00:25
„…nichts als eine Reihe von Forderungen und guten Ratschlägen im Koffer“
Ist doch Baerbocks übliche Form der „Diplomatie“ – und die Gastgeber können noch froh sein, wenn sie nebenbei nicht auch noch beleidigt werden.
Und ohne Parlamentsmehrheit im Rücken ginge ja inzwischen bei beiden auch nicht mehr.
Arthur Dent
4. Januar 2025 @ 13:53
@Guido B.
“Ist es nicht ein bisschen kolonialistisch, wenn westliche Machthaber in Syrien Ratschläge erteilen und Forderungen stellen?” – Nein, Annalena Alma Charlotte reist nie ohne ihr Moralhandbuch und dem erhobenen Zeigefinger!
(Wir sind ja schon Ende der 1950er Jahre nach Tansania geflogen, um den Afrianer zu erkären, wie sie einen Nationalpark führen sollen – ich stelle mir das mal umgekehrt vor: Schwarze Naturforscher landen in der Lüneburger Heide erkären den zum Reservat für die Tiere. Die eingeborenen Weißen müssen natürlich umgesiedelt werden). 🙂
Titi
4. Januar 2025 @ 11:16
Ich frage mich, warum Kallas nicht selbst nach Syrien gereist ist. Es gab bereits Stimmen, die sagten, dass Kallas keine wirkliche außenpolitische Kompetenzen hat bei Themen oder Bereichen, die nicht (oder nur wenig) mit Russland oder der Ukraine zu tun hat. Sie ist quasi von Russland besessen. Kallas ist eigentlich spezialisiert in Finanzthemen (ihr Vater war ja auch Nationalbankchef in Estland). Sie hätte, wenn, dann lieber z.B. EU-Kommissarin für Finanzplanung werden sollen. Als Außenbeauftragte der EU ist sie ein Desaster.
Titi
4. Januar 2025 @ 12:18
Ich frage mich, warum Kallas nicht selbst nach Syrien gereist ist. Es gab bereits Stimmen, die sagten, dass Kallas keine wirklichen außenpolitischen Kompetenzen hat bei Themen oder Bereichen, die nicht (oder nur wenig) mit Russland oder der Ukraine zu tun hat. Sie ist quasi von Russland besessen. Kallas ist eigentlich spezialisiert in Finanzthemen (ihr Vater war ja auch Nationalbankchef in Estland). Sie hätte, wenn, dann lieber z.B. EU-Kommissarin für Finanzplanung werden sollen. Als Außenbeauftragte der EU ist sie ein Desaster.
ebo
4. Januar 2025 @ 13:42
Gute Frage! Es sieht so aus, als habe Kallas die beiden gar nicht “beauftragt” – sondern erst reagiert, als beide schon unterwegs nach Damaskus waren. Doch selbst wenn dem nicht so sein sollte, zeigt es doch, dass die EU-Außenpolitik immer noch nicht “rund” läuft…
Guido B.
4. Januar 2025 @ 09:13
Ist es nicht ein bisschen kolonialistisch, wenn westliche Machthaber in Syrien Ratschläge erteilen und Forderungen stellen? Man stelle sich vor, es würden syrische Machthaber inmitten der Regierungskrisen nach Österreich oder Deutschland reisen und islamistische Forderungen stellen. Alle würden über die Unverfrorenheit ausrasten. Aber der Westen darf die „Wilden“ immer noch behandeln wie zur Hochzeit des Kolonialismus: von oben herab – in feministischen Stöckelschuhen. Dieser Auftritt demonstriert einmal mehr die Arroganz und Hybris des „Wertewestens“, der für die desolaten Zustände in Westasien hochgradig mitverantwortlich ist.
Helmut Höft
4. Januar 2025 @ 09:00
Es geht schon wieder los: Wir sagen den anderen wie sie sich zu verhalten haben, wir setzen unsere Interessen durch! Es ist absehbar, dass die HTS tricksen muss, um syrische(!!) Interessen durchzusetzen.
@european hat recht: Die Dinge aus äußerer Perspektive betrachtet offenbart die Verlogenheit der „wertebasierten®“ Ordnung. Zitat: „Ist Euch das auch schon aufgefallen, dass wahlweise vom Völkerrecht oder einer „regelbasierten Ordnung“ die Rede ist? …“ siehe hier, unten https://www.hhoeft.de/mythos/index.php/2024/11/29/was-kommt-nach-k-und-p-ueber-das-regieren/ Wer mag kann auch noch bei Soft Low nachlesen https://de.wikipedia.org/wiki/Soft_Law
Und die „Medien“ stoßen ins Horn: „…Ankündigung, dass bis zum Entwurf für eine Verfassung rund drei Jahre vergehen könnten und bis zu den Wahlen sogar vier Jahre, ist Grund zur Sorge. Hier darf der Druck von außen nicht nachlassen. Wenn sich wichtige Gruppen beim politischen Übergang ausgeschlossen fühlen, könnte Syrien wieder ins Chaos stürzen, sogar auseinanderbrechen“, „… verständlich, mit den eigenen Wertvorstellungen für einen syrischen Neuanfang im Gepäck …“ usw. usf. von hier https://www.deutschlandfunk.de/die-presseschau-aus-deutschen-zeitungen-8022.html
„Rulebased as usual!“ (our rules!!!!!!!) mC
Michael
3. Januar 2025 @ 20:14
… und die Personalie Baerbock – trotz angeblich vom Steuerzahler bezahlter Stylistin, Friseurin, Photograph, etc. – kann sich nicht einmal an das Bekleidungsprotokoll halten und erscheint in Freizeitkleidung zu höchst offiziellen Treffen! Wie gesagt: Inkompetenz, Scham und Schande!
Ulla
3. Januar 2025 @ 19:35
„Mit Terroristen paktieren ist deutsche Staatsräson“
ein Bericht von Friedhelm Klinkhammer und Volker Braeutigam, sehr zu empfehlen…..
https://publikumskonferenz.de/blog/mit-terroristen-paktieren-ist-deutsche-staatsraeson/
Elisabeth Krause
4. Januar 2025 @ 19:03
Das ist mir auch aufgefallen. Ein unmögliches Outfit für solch einen hochoffiziellen Auftritt! Kein Gefühl für Angemessenheit.
Reykjavik
3. Januar 2025 @ 19:32
Baerbocks „ausgestreckte Hand“ bleibt dann auch eine Metapher, da der Islamist prinzipiell keine Frauenhand entgegennimmt. Gegen die Entgegennahme von EU-Steuermillionen aus Frauenhänden gibt es aber zum Glück keine religiösen Einwände. Das freut die europäische Steuerzahlerin ungemein, danke! Ich wollte schon immer Leute mitfinanzieren, die meinesgleichen vergewaltigen, steinigen oder Schlimmeres.. danke, EU!
Michael
3. Januar 2025 @ 18:53
… und seither das Auftreten der Personalie Baerbock in Syrien: Scham und Schande … !
Stef
3. Januar 2025 @ 16:23
Die Forderung nach Räumung der russischen Militärbasen ist interessant. Insofern als dass es für den Betreib der Basen eine gültige rechtliche Grundlage gibt. Folglich kann es sich nur um eine politische Forderung im Interesse der EU handeln. Mit anderen Worten: Wollt ihr Anerkennung und Unterstützung, wechselt mit Haut und Haaren ins westliche Lager. Imperialismus reinsten Wassers, mehr steckt nicht dahinter. Gelebte wertebasierte Außenpolitik eben.
Michael
3. Januar 2025 @ 15:08
Und jetzt treiben Kallas und Baerbock in Syrien Ihr Unwesen: armes Syrien! Selbstverständlich geht es diesen Aktivistinnen um westliche Werte und Regeln, sprich Doppelmoral und doppelte Standards! Warum? Weil es nicht um Syrien geht sondern – beiden Russland- und Putin-Hasserinnen – darum eine Front gegen russischen Einfluss und BRICS Beziehungen aufzubauen! Letztlich wird man damit scheitern, schon wg. der Kolonie Israel als deutsche Staatsräson und der pro- kolonialen Haltung der EU!
Monika
4. Januar 2025 @ 18:21
lieber Michael, wann könnte “letztlich” denn endlich Wirklichkeit werden?
Seit Ende WK2 verfolgt US-amerikanischer Größenwahn gezielt, stet und mit allen Mitteln: erstens dass USA einzige weltweite Supermacht werden/bleiben soll, der sich zweitens alle anderen Staten dieses Planeten unterzuordnen haben und drittens dieser mit Waffen erzwungene Anspruch der Herrschaft wird “whatever it takes” durchgesetzt. Die Welt befindet sich in Geiselhaft einer vollkommen skrupellosen Nation im Allmachtswahn.
Ob es gelingt diesen “Sprengsatz” zu entschärfen steht in den Sternen.
Immer wieder gelingt es diesen pathologischen Hasardeuren “Gleichgesinnte” zu gewinnen, die selbstredend NIEMALS GLEICHBERECHTIGT sein dürfen.
Die Schweine in “Animalfarm” und ihre schwarzen Hunde halt…
european
3. Januar 2025 @ 14:45
Kallas’ Tweet hat ja richtig Charme 😉
“Our message to Syria’s new leadership: respecting the principles agreed with regional actors and ensuring the protection of all civilians and minorities is of the utmost importance.”
Syrien’s neue “Regierung” soll also die Prinzipien respektieren, die man mit regionalen Schauspielern getroffen hat. “Actor” heisst lt. leo.org auch Taeter oder Taeterin, Darsteller oder auch Schmierenkomoediant.
https://dict.leo.org/german-english/actor
Wer mehr ueber dieses Theaterstueck oder, besser gesagt, Husarenstueck wissen moechte, der kann sich bei Ben Norton und seinem Geopolitical Economy Report umsehen. Es gibt tatsaechlich viele “Actors” in diesem Spiel. Wie immer bis ins Kleinste belegt.
https://geopoliticaleconomy.com/2024/12/23/us-military-syria-rebels-assad/
oder hier: “Secret CIA report on Syria reveals US plan to overthrow Assad government… in 1986!”
https://youtu.be/mKXxKCm1psU?feature=shared
The Duran sprachen auch darueber: “Partitioning Syria. HTS is a shadow” https://youtu.be/4Xt_OdzOioE?feature=shared
oder hier: “Erdogan’s gamble in Syria”
https://youtu.be/cjlsrp9toPQ?feature=shared
Immer wieder interessant, wie die Dinge ausserhalb wahrgenommen werden. Sehr schoen war auch, dass Baerbock “mit ausgestreckter Hand” in ein Land gereist ist, in dem man Frauen nicht die Hand gibt.
KK
3. Januar 2025 @ 16:31
DeepL übersetzt “regional actors” übrigens mit “regionalen Akteuren” ins Deutsche.
Kein Vergleich mit Baerbocks “Bacon of Hope” (übersetzt als “Speck der Hoffnung”) … 😉
european
3. Januar 2025 @ 17:49
Übersetzerprogramme sind nicht schlecht, treffen oft die Feinheiten des Textes und der Sprache nicht. Sie sind m.E. eher was fürs Grobe.
Ich fand’s einfach nur lustig, insbesondere vor dem Hintergrund, dass diese Übernahme durch “Rebellen” in Szene gesetzt wurde und nun nachweisliche Massenmörder das Land befrieden sollen. Da passten die “Schauspieler” doch ziemlich gut 😀
Arthur Dent
3. Januar 2025 @ 13:57
Deutschland hat Syrien gerade schon mal 60 Millionen Euro für Bildung überwiesen. In der Region ärgern sich viele über den „Wertewesten“ – Ägypten, Algerien, Iran, – Russland hat schon noch andere Möglichkeiten.
Gerade in Syrien wird wieder das Völkerrecht getreten von Nato-Ländern, interessiert aber die EU nicht die Bohne.
KK
3. Januar 2025 @ 13:39
DAS ist EUropäische Demokratie 2025:
Eine nicht gewählte, sondern ausgekungelte EU-Aussenbeauftragte schickt ausgerechnet die Aussenminister zweier EUropäischen Regierungen, die KEINE Mehrheit in ihren jeweiligen Parlamenten hinter sich haben.
Ute Plass
3. Januar 2025 @ 12:39
Jetzt können wir alle gespannt sein, wie „feministische Außenpolitik“ aussieht?!!!
ebo
3. Januar 2025 @ 12:59
Ja, nur der französische Mann stört 🙂
KK
3. Januar 2025 @ 13:40
Der geht vorher noch schnell beim Bürgeramt sein Geschlecht ändern…
Ute Plass
4. Januar 2025 @ 14:30
Realsatire pur:-)