“Hybride Angriffe”: Nato droht Russland

Wegen teils lang zurückliegender Vorfälle in Deutschland und anderen EU-Ländern hat sich die Nato eingeschaltet und Russland gedroht.

Man sei “tief besorgt” über die “hybriden Angriffe” Moskaus, die eine “Bedrohung für die Sicherheit der Verbündeten darstellen”, erklärte das westliche Militärbündnis.

We will act individually and collectively to address these actions, and will continue to coordinate closely, heißt es in der ungewöhnlichen Erklärung. Sie liest sich wie eine Drohung.

Bei den russischen Aktivitäten handele es sich um Desinformationskampagnen, Sabotage- und Gewaltakte sowie Cyberangriffe. Auch Deutschland soll betroffen sein.

Allerdings gab es in letzter Zeit keine besonderen Vorfälle. Außenministerin Baerbock verwies auf eine angeblich russische Cyberattacke auf die SPD – doch das war schon im Januar 2023. Ein Schaden ist offenbar nicht entstanden.

In Tschechien hatten die Behörden im März über die Enttarnung eines angeblich von Moskau finanzierten Netzwerks um die Internetseite “Voice of Europe” mit Sitz in Prag informiert, das Europaabgeordnete für pro-russische Veröffentlichungen bezahlt haben soll.

Doch Beweise fehlen bis heute. Auch das angeblich attackierte EU-Parlament tappt weiter im Dunkeln.

Warum schaltet sich die Nato also ausgerechnet jetzt ein? Es könnte mit der nahenden Europawahl zu tun haben – oder mit dem Krieg in der Ukraine, in der die US-geführte Militärallianz gar nicht gut aussieht.

Vielleicht sucht die Nato aber auch einfach nur einen Vorwand, um selbst “hybrid” einzugreifen?