“Russiagate”: Was wissen die Geheimdienste?
Der Skandal um die dubiose Website “Voice of Europe” wird immer undurchsichtiger. Offenbar hat sich der FBI schon im Dezember eingeschaltet. Doch mögliche Erkenntnisse werden verschwiegen.
Von den FBI-Ermittlungen berichtet der “Spiegel”. Ohne ins Detail zu gehen, behauptet das Magazin, dass AfD-Spitzenkandidat M. Krah in Verdacht stehe, Geld von Russland angenommen zu haben.
Einen ähnlichen Verdacht hatte vor kurzem der tschechische Geheimdienst gegen die Nummer 2 der AfD, P. Bystron, erhoben. Doch auch hier fehlt bislang jeder Beleg. Dennoch schlug Bundesinnenministerin Faeser Alarm.
Kurz darauf erreichte der Skandal auch Brüssel. EU-Vizepräsidentin V. Jourová vermutet, Bystron sein kein Einzelfall, sondern nur die “Spitze des Eisbergs”. Sie hofft auf weitere Geheimdienstenthüllungen.
Auch das Europaparlament befasste sich mit dem Verdacht. Doch bis auf die Forderung, die Dienste sollten Roß und Reiter nennen, kam nicht viel. Die Abgeordneten tappen im Dunkeln.
Noch mysteriöser wird das Ganze, seit der belgische Premier A. De Croo eigene Ermittlungen angekündigt hat. Da es um das Europaparlament gehe, sei die belgische Justiz zuständig.
Dies ist jedoch umstritten. Denn der offizielle Sitz des Parlaments ist in Straßburg (Frankreich), außerdem gibt es ja eine europäische Staatsanwaltschaft. Und die Erfahrungen mit der belgischen Justiz sind nicht gut.
Bisher hat sie nicht einmal das “Katargate”, den bisher größten Korruptionsskandal im EU-Parlament, aufgeklärt. Dabei hatten auch dort die Geheimdienste ihre Finger im Spiel.
In Brüssel bzw. Straßburg herrscht daher die Sorge, dass die belgische Justiz die Ermittlungen verschleppt – und dass das “Russiagate” bis zur Europawahl im Juni nicht aufgeklärt wird.
Eine offizielle Verschwörungstheorie?
So könnte man den bösen Verdacht aufrecht erhalten, das AfD-Mann Krah der “Spitzenkandidat des Kreml” sei (so der “Spiegel”), ohne der Wahrheit einen Schritt näher zu kommen.
Das wirft die entscheidende Frage auf: Was wissen die Geheimdienste? Wenn das FBI, der tschechische Geheimdienst harte Erkenntnise haben, dann müssen sie sie endlich rausrücken.
Andernfalls ist das “Russiagate” nichts anderes als eine von den USA und Tschechien befeuerte und offiziell beglaubigte, aber durch nichts belegte Verschwörungstheorie…
Arthur Dent
17. April 2024 @ 21:33
@Monika
Hatte solche Fehlermeldungen („Kommentar zu schnell geschrieben“) auch schon ein- zweimal. Vielleicht sicherheitshalber vorher kopieren um ggf. nochmal absenden zu können. Mach ich zumindest bei längeren Kommentaren so.
ebo
18. April 2024 @ 12:41
Diese Fehlermeldungen sind ärgerlich. Ich plane deshalb, hier ein neues Kommentarsystem zu installieren. Vorerst sammle ich aber noch Rückmeldungen. Gibt es denn auch immer noch diese Problemen mit der Seite “Comment is free” ???
Monika
17. April 2024 @ 14:42
@ebo schon mehrfach erhielt ich beim Abschicken von Kommentaren eine Fehlermeldung und mein Kommentar verschwand im Orkus. Soll oder darf ich nicht mehr „mitspielen“ …?
Ute Plass
17. April 2024 @ 11:45
Geheimdienste:
Organisation für geheime Verbrechen, die geheime Verbrechen begehen im Auftrag von….?
KK
17. April 2024 @ 18:39
“Was wissen die Geheimdienste?”
Was Geheimdienste wissen, werden wir niemals erfahren; wir werden allenfalls erfahren, was die Geheimdienste uns wissen lassen – oder eher noch weismachen – wollen…
Anton Vogel
17. April 2024 @ 10:54
Nun die Geheimdienste sind nun mal die dritte Macht im Staat. Die graue Emminenz im Hintergrund. Sie sind nicht zu kontrollieren und spielen nach ihren eigenen Regeln. Unbestritten dürfte auch sein, das die europäischen Geheimdienste vom CIA und MI5 gesteuert und genutzt werden. Also anglo-amerikanischen Intetessen dienen. Als solche haben sie natürlich keinerlei Interesse das gewisse Vorgänge und Intrtigen zu sehr an die Öffentlichkeit kommen. Denken wir an 9/11, an den Irak Krieg, den Angriff der Hamas am 7.10 oder auch Nordstream…..
Arthur Dent
17. April 2024 @ 10:49
Aufklärung durch Geheimdienste? Mal nebenbei gefragt: Warum hat der Verfassungsschutz nicht die Personen des Potsdamer Geheimtreffens selbst beobachtet? Vielleicht, weil es ihm (zumindest offiziell) verboten ist, Personen, die Immunität genießen, zu beobachten? Sind die AfD-Politiker nur zufällig ins Visier ausländischer Dienste geraten oder gab es Auftraggeber?
Will man vielleicht doch gar nicht so genau wissen, lieber belässt man es bei “Klatsch und Tratsch im Treppenhaus”.
WBD
17. April 2024 @ 10:04
Naja, Geheimdienste… Die sind ja nun mal dafür da, ‘ihre’ Regierungen mit Belegen für erwünschtes politisches Handeln zu beliefern. Ich denke da an die Geheimdienst-Belege für ‘Weapons of Mass Destruction’ im Irak für die Bush Regierung, aufgrund derer letztlich hunderttausende unschuldige Iraker völkerrechtswidrig ihr Leben verloren haben.
Warum sollte man irgendeinem Geheimdienst denn noch irgendetwas glauben??