Hilft China dem Euro?
Ist es Zufall, dass diese Meldung kurz nach Merkels Besuch in China kommt? Folgt man der “Financial Times”, so hilft das Reich der Mitte der EZB – und der Bundesbank – bei ihrem Kampf gegen die drohende Deflation.
Und das geht so: Die chinesische Volksbank verlauft massenhaft deutsche Bundesanleihen und erleichtert so das QE-Programm der EZB.
Die Bundesbank muss im Rahmen dieses Programms jeden Monat Anleihen im Wert von 10 Mrd. Euro ankaufen, hatte jedoch Probleme, diese auf dem Markt zu finden.
Da springen nun die Chinesen ein – und helfen mit, die Deflations-Gefahr in Euroland zu bekämpfen. Das wäre sogar in beiderseitigem Interesse.
Denn wenn die Wirtschaft in Euroland besser läuft, kommt das auch China zugute, das selbst mit Problemen kämpft… Mehr zu QE hier
Johannes
2. November 2015 @ 23:07
So wie immer.
Dank Euro und EZB wird das Geld von uns kleinen Bürgern nach oben verschoben.
Der Anleihenkauf ist illegal, aber dies ist ja die Eurozone von CDU, SPD und Grünen, für die sind Gesetze nichts wert, die verachten doch Gesetze wenns um den Euro geht.
Uhhhhh man stelle sich vor wir Bürger würden genauso uns verhalten und Gesetze missachten weils uns gerade in den Kram passt …. dann würden wir vor Gericht gestellt werden und dafür bestraft werden.
PS: Martin Schulz hat wegen der fremdenfeindlichen Übergriffen Angst um die Demokratie, dabei hat die SPD mit dem Euro die Demokratie massiv geschwächt. Ach köstlich wie diese Typen in Brüssel jetzt von Demokratie und Gesetzen fasseln, wenn wir Bürger das beim Euro tun, sollen wir laut SPD und Grünen Anti-Europäer sein, da dann lieber Martin Schulz, WILLKOMMEN IM CLUB *hahaha
DerDicke
2. November 2015 @ 20:00
Wenn die EZB Inflation wollte dann würde sie jedem Europäer monatlich 25€ überweisen. Oder besser: jedem Bedürftigen (Untere 10%) 250 Euro. Wäre sofort nachfragewirksam und würde neben der Inflation auch eine Konjunkturbelebung bewirken.
Bundesanleihen muss sie nur kaufen damit die Quote stimmt und sie auch spanische und italienische Titel kaufen kann. Was bei aktuellen Zinssätzen nicht nur schwachsinnig sondern absolut destruktiv für alle außer den Banken ist. Risiko und Ertrag stehen in keinem Verhälnis mehr. Lebensversicherer werden reihum ins Schwimmen kommen. Gelder fliessen aus (relativ) sicheren Anlagen in Hochrisikopapiere, deren Risiko / Ertrag dank der 0-Zins Politik ebenfalls in absolut keinem Verhältnis mehr steht. Auch hier werden nur künstliche Blasen erzeugt.
Du willst wissen, wer profitiert?
http://www.zerohedge.com/news/2015-11-02/secret-diaries-show-ecb-board-members-met-banks-hedge-funds-days-policy-meetings
Keine Ahnung wie du drauf kommst dass hier in irgendeiner Weise die Wirtschaft unterstützt werden soll. Die hat so wenig davon wie die in Japan, wo sie mit QE gerade voll an die Wand gefahren wird. Es wird nur Vermögen umverteilt – von unten nach oben. Während das Geld wertlos gemacht werden soll explodieren z.B. die Preise für Imobilien und die Mieten. Ein Reihenhaus, vor 6 Jahren für 200k neu gekauft ist letztes Jahr für über 300k verkauft worden. 50% mehr Geld für ein jetzt 5 Jahre altes Haus – wenn das mal kein Währungsverfall ist. Dank Mietpreisbremse werden viele Wohnungen in unserer Gegend überhaupt nicht mehr vermietet sondern nur noch als Spekulationsobjekt gehalten, entsprechend wir das Angebot an bezahlbaren Wohnungen noch mehr verknappt. Super, nicht wahr? Der normal arbeitende Mensch kann sich in diesem Umfeld kein Eigentum mehr leisten. Der Teufel schei*t immer auf den größten Haufen.
Und warum ist Deflation per se etwas schlechtes? Das übliche Geblubber dass man Investitionen aufschiebt? Klar, wenn die Waschmaschine oder der Kühlschrank kaputt sind warte ich, bis sie dank Deflation nur noch die Hälfte kosten. In der Zwischenzeit wasche ich eben keine Wäsche mehr und esse nur noch Konserven, wenn man schon 2% Sparen kann wenn man 2 Jahre wartet.
Der Privatmensch kauft etwas, weil er es benötigt, oder weil er sich etwas gönnt (z.B. die neue Couch). Eine Firma investiert, weil sie Gewinne erwartet. Meinst du, die warten noch 2 Jahre mit der Investition weil dann die Maschine die benötigt wird 2% günstiger ist, während sie mit einem sofortigen Kauf das 50-fache der potentiellen Ersparnis an Gewinn realisieren kann? Ernsthaft? Die uralte Theorie ist von jeder Praxis so meilenweit entfernt und wird immer noch Mantramäßig wiederholt, da will man nur noch schreien.
Zumindest erklärt das, warum es Intel so dreckig geht – die haben nach aktueller hedeonistischer Berechnung eine Deflation im zweistelligen Prozentbereich – pro Jahr!
https://de.wikipedia.org/wiki/Hedonische_Methode
“Die Prozessor-Geschwindigkeit von Computern – hier werden vor allem hedonische Verfahren angewandt – hat im Jahr 2005 durch verbesserte Techniken von 2.000 MHz auf 3.000 MHz zugenommen. Im Jahresdurchschnitt sind die CPU-Preise jedoch konstant geblieben. Hier rechnen die Statistiker wie folgt: Die Erhöhung der Taktfrequenz von 2.000 MHz auf 3.000 MHz bei den Prozessoren stellt eine Leistungssteigerung um 50 Prozent dar. Damit fallen die Preise für CPUs unter Berücksichtigung der Leistungssteigerung im Verlauf des Jahres 2005 in der Verbraucherpreisstatistik um ein Drittel. Bei den Wachstums- und Produktivitätszahlen wird dieser Vorgang umgekehrt. Wenn die Prozessoren im Jahresverlauf bei gleichen Preisen um 50 Prozent schneller geworden sind, dann kann bei der Ermittlung des Wertes nicht von den realen Preisen ausgegangen werden, sondern dieser Wert ist entsprechend der Leistungssteigerung um 50 Prozent nach oben zu berichtigen. Obwohl es also im Jahresverlauf keine statistisch relevanten Veränderungen gab, nennt die Verbraucherpreisstatistik in unserem Beispiel für Prozessoren einen Preisrückgang von einem Drittel (Inflationsminderung) und das Wirtschaftswachstum weist 50 Prozent mehr als die realen Zahlen aus.”
C.A.Wittke
2. November 2015 @ 17:59
Äh, was soll das? Wem nützt es, wenn das QE der EZB die Chinesen vom Risiko europäischer (Junk-)Bonds befreit? Wessen Deflation soll das bekämpfen?!
ebo
2. November 2015 @ 18:00
Seit wann sind Bundesanleihen Junk-Bonds?
C.A.Wittke
2. November 2015 @ 18:32
Seit dem die Währung, die darauf steht, (a) keine Währung ist und (b) die Bonds ganz generell und offiziell nur eingelöst werden, solange das Snowball –System funktioniert. Oder glaubt jemand über den Zusammenbruch des EURO hinaus gäbe es irgendeine Garantie der Rückzahlung dieser vormals mündelsicheren Papiere?
Abgesehen davon, der Vorgang per se hilft gar nichts gegen eine Deflation! Es sei denn die Bundesbank buchte die Schulden aus dem gedruckten Geld aus und die Chinesen nähmen es zum heizen.