Griechenland: mehr Armut, mehr Ausverkauf

Aus Griechenland erreichen uns wieder gute Nachrichten. So verdichten sich die Anzeichen, dass die Eurogruppe auf neue Renten-Kürzungen verzichten könnte. Nicht einmal Berlin will darauf bestehen. Doch es gibt auch erschreckende Entwicklungen.

So geht der Ausverkauf des Landes weiter. Historische Museen und Monumente wurden an den Privatisierungsfonds übertragen, meldet ein EU-kritisches Webportal mit Verweis auf die Greek Archaeologists Association.

“They belong de facto to the state and are off any trade,” the Greek Archaeologists Association said in a statement with the title “No to sale off of  the country’s monuments”. Sonst könnte eines Tages auch die Akropolis zum Verkauf stehen.

Schlechte Nachrichten kommen auch aus den ländlichen Regionen Griechenlands. 40 Prozent der Menschen seien von Armut bedroht, heißt es in der Studie „Democracy Not For Sale: The Struggle for Food Sovereignty in the Age of Austerity in Greece

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Auch die Nahrungsversorgung sei durch die Austeritätspolitik gefährdet. Trotz des enomen Rückgangs der Einkommen stiegen die Lebensmittelpreise in der Krise schneller als in der Eurozone.

Der Anteil der Haushalte, die sich nicht jeden zweiten Tag Mahlzeiten mit Fleisch, Huhn, Fisch (oder vegetarischem Äquivalent) leisten können, hat sich während der Krise von etwa 7 Prozent im Jahr 2008 auf mehr als 14 Prozent im Jahr 2016 verdoppelt.

„Auch diese Studie zeigt, dass das Ziel der europäischen Krisenpolitik nicht die Sanierung des griechischen Staatshaushaltes war. Es ging um die Umgestaltung der griechischen Wirtschaft im Interesse von Konzernen. Dafür wurde unfassbares menschliches Leid in Kauf genommen“, kommentiert L. Mittendrein von Attac Österreich.

Das europäische Kreditprogramm für Griechenland endete im August. Doch für Attac Österreich ist das kein Grund zur Freude. Denn der Zwang zu immer weiterer Verarmungspolitik werde noch für Jahrzehnte weitergehen.