Griechenland: Jetzt wird’s hässlich
Während die verhasste (und vom Europaparlament früher ‘mal verdammte) Troika ihre Wiederauferstehung feiert, kommen unerfreuliche, ja hässliche Nachrichten aus Athen.
Erst berichtete die “FT”, dass die neue Links-Rechts-Regierung nun tatsächlich nach den Renten- und anderen Sozialkassen greift, um die Budgetlöcher zu stopfen.
Dann drohte der Justizminister mit der Pfändung deutschen Eigentums. Er sei bereit, ein Urteil des Obersten Gerichtshofs zu Entschädigungen für die Ermordung von Zivilisten in der Nazi-Zeit umzusetzen!
Das ist natürlich ein gefundenes Fressen für die Griechen-Basher in Berlin. Es dürfte die deutsch-griechischen Spannungen weiter anheizen.
Das Problem ist nur, dass Berlin noch keinen einzigen Millimeter nachgegeben hat. Ich meine nicht die Entschädigungen, sondern das laufende PROGRAMM.
Irgendwann und irgendwo wird sich aber auch Deutschland bewegen müssen, damit es in diesem griechischen Drama nicht noch hässlicher wird… – Mehr hier und hier (Members only)
photo credit: 2012_05_160006 Olympic flame via photopin (license)
Peter Nemschak
12. März 2015 @ 04:50
@ebo Was heißt “freiwilliger Austritt”? Heißt die Alternative, dass die anderen “unfreiwillig” ewig weiterfinanzieren müssen, wenn es zu keinem “freiwilligen” Grexit kommt? Das ist doch weltfremder Unsinn.
ebo
12. März 2015 @ 09:02
Ein weltfremder Unsinn ist, was die Eurogruppe seit sechs Jahren mit Griechenland macht. Schauen Sie in die Ukraine: dort gilt eine Schuldenquote von 100 Prozent als “unsustainable”, deshalb naht dort nun die Umschuldung. Schauen Sie nach Griechenland – dort sind 175 Prozent total normal… Aber die Deutschen halten lieber die Illusion aufrecht, alles sei “auf gutem Weg” und zahlen – übrigens absolut “unfreiwillig” (siehe Bundestagsvotum)
Peter Nemschak
12. März 2015 @ 11:37
Aufhören zu zahlen ist eine Option für die Gläubiger, ob eine gute oder schlechte, müssen sie selber beurteilen. Griechenland hat keinen Anspruch auf weitere Unterstützung, wenn die Gläubiger das Vertrauen in die Sanierung Griechenlands verloren haben.
ebo
12. März 2015 @ 11:57
Na dann, worauf warten sie noch? Schäuble hat doch gerade wieder erklärt, dass er kein Vertrauen mehr hat…
Tim
12. März 2015 @ 12:02
@ ebo
Schäuble erzählt viel, wenn der Tag lang ist. Mir völlig unbegreiflich, daß so viele ihn immer noch für einen seriösen Politiker halten.
Tommy
17. März 2015 @ 12:31
Jedes mal die gleichen spiessbuergerkommentare von einigen Bild lesern hier.
Die Banken sind schlimmer als alle Kredihaie zusammen.
Natuerlich hatte Griechenland nicht die voraussetzungen um in die Waehrungsunion aufgenommen zu werden! Und dass wusste die Deutsche Regierung zu 100000% Der Bruder des damaligen Premiers der Griechen SPIROS SIMITIS war viele jahre Datenschutzbeauftragter in Hessen und Mietglied in anderen Staatlichen Gremien.Auf gut Deutsch, er war und ist ein Spion der Deutschen Regierung.Er informierte und ebnete den Weg mit gefakten Statistiken ,durchgewunken von denn Buchhaltern der Goldmann Sachs usw und mit dem wissen der Deutschen Regierung um Griechenland eine teure EURO waehrung zu verpassen die Finaziellen katastrophe gefuehrt hat.
rote_pille
11. März 2015 @ 19:22
wir können sie jetzt mit 100 mrd verlust rauswerfen oder in 3 jahren mit 200 mrd. ich bin dafür das wir’s jetzt tun. die stellen nur freche forderungen anstatt ordnung zu schaffen.
EuroTanic
11. März 2015 @ 17:21
Niemand käme auf die dusselige Idee die Auto Kreditraten seines Nachbarn in der Strasse zu zahlen. Warum sollten also Deutsche für Griechen, und Griechen für Franzosen, und Dänen für Italiener zahlen? Das ist doch alles Unsinn.
thewisemansfear
11. März 2015 @ 19:06
Wodurch werden die Kaufentscheidungen der Menschen in der Eurozone beeinflusst? Doch maßgeblich durch den Preis.
Da gibt es also einen Anbieter, der unschlagbar günstig (Qualität schon eingerechnet) ist und dessen Produkte entsprechend hoch nachgefragt werden. Das Geld der Konsumenten wandert so nach und nach Richtung dieses Anbieters und der hockt auf monetären Überschüssen und freut sich diebisch drüber. Und nun hockt der auf einem Berg Geld und hockt und hockt. Bis er vielleicht auf die Idee kommt, es mal wieder auszugeben.
Problem ist, dass den Konsumenten über kurz oder lang das Geld ausgeht. Der unschlagbar günstige Anbieter reicht es entweder “hinten rum” wieder raus und ermöglicht, dass das Spiel weitergeht (ziemlich sinnfrei), oder man versucht, dass alle nach ihrer Façon glücklich werden können. Langfristige Überschüsse und Defizite würden dann sanktioniert. Ein preisliches Unterbieten wäre von vornherein sinnlos.
EuroTanic
11. März 2015 @ 19:53
Aha, und deshalb zahlst du auch die Kreditraten für deinen Nachbarn?
thewisemansfear
11. März 2015 @ 21:43
Wie soll ich in wenigen Worten den Unterschied zwischen einzel- und volkswirtschaftlicher Logik erklären? Dein Beispiel taugt nicht auf Länderebene…
Tim
12. März 2015 @ 09:18
@ thewisemansfear
“Der unschlagbar günstige Anbieter”?
Sag mal … Hast Du Dich eigentlich jemals mit der Exportwirtschaft befaßt? Es klingt für mich ehrlich gesagt so, als wüßtest Du gar nicht so recht, was deutsche Unternehmen auf den internationalen Märkten so treiben, worin sie sich auszeichnen und wer ihre Konkurrenten sind.
Hast Du schon mal mit Firmen geredet, die Exportraten von 80 % haben?
thewisemansfear
12. März 2015 @ 18:40
Tim, ich bin aus der Praxis, danke der Nachfrage 🙂 Aber Du kannst mich natürlich gerne aufklären, was da vor sich geht.
Wie entsteht Inflation in deinen Augen? Monetarismus-Theorie, also durch bloßes “Geld-Drucken”? Oder muss das vielleicht irgendwie durch die Taschen von irgendwem fließen, der es am Ende auch ausgibt – d.h. über den Transmissionsriemen der Einkommen/Löhne? Ich höre immer so viel von kreisenden Helikoptern, die das Geld der Zentralbank bei den Leuten abwerfen sollen, allein ich habe noch keinen hier vorbeifliegen sehen…
Wenn Inflation aber ein Thema der Masseneinkommen ist und Deutschland jahrelang irgendwo an unterster Stelle in der Eurozone rumwurstelt, dann sind die Einkommen im Vergleich zum Rest und ebenso zur Zielsetzung der EZB weniger gestiegen. Die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen hat sich daher zu Lasten der Konkurrenz im Ausland verbessert. Dass da on top noch spekulative Elemente kommen bestreitet niemand, aber das ist Kern des Problems.
Harry
11. März 2015 @ 19:18
weil dann das aus dem NICHS ERSCHAFFENE GELD einen Wert bekommt, wenn Andere zahlen müssen, verstehst das nicht?
EuroTanic
11. März 2015 @ 19:55
Für dein Steuerzahler (BRD) ist es aber nicht aus dem nichts erschaffen. Er muss dafür Lebensarbeitszeit opfern. Wo das Geld für den Arbeitslohn herkommt ist wurscht. Zahlt hier irgendeiner der mich kritisiert die Kreditraten seines Nachbarn? Dann komme ich vorbei und schüttel im die hand. Wenn nicht ist das Doppelmoral.
GS
11. März 2015 @ 16:00
Wie gut, dass wir unsere Friedenswährung haben!
Robur
11. März 2015 @ 15:07
Es ist aber schon klar, dass die neue Regierung, die momentan von allen Seiten angefeindet und im Regieren torpediert wird (absichtlicher Ausschluß vom QE-Programm der EZB), angetreten ist, um ein altes korruptes System zu reformieren und eine für alle Seiten – also den deutschen Steuerzahler und die Griechen selbst – einvernehmliche Lösung zu finden. Langsam frage ich mich, ob die Strukturen in der Gesamt-EU nicht noch korrupter sind, als sie in Athen jemals waren. Die sehr gute arte-Dokumentation über das mafiöse Treiben der Troika kann helfen, die Augen zu öffnen: http://bit.ly/1EuyAaj
Die neue Regierung höchstpersönlich sagte, sie wolle kein!! weiteres Geld aus Deutschland, das ohnehin in irgendwelchen Schwarzen Löchern verschwinde und die Schuldenmisere und das Elend des Landes nur weiter vegrößere. Denn es handele sich nicht um eine Griechenlandrettung sondern um eine Bankenrettung, vorneweg die deutscher Banken. Uhhh, da war die Katze aus dem Sack! Welch Unverschämtheit! Welch Affront! Eine neue vom Volk gewählte Regierung, ohne Verbindung zu den alten korrupten Bankrotteuren, wagt es offen, die in ihren Palästen residierenden Finanzbarone nebst ihrem gesalbten Sprecher Schäuble anzugreifen und Geld abzulehnen! Schon kriechen die Schlips-Populisten der Christsozialen im Bierrausch aus ihren Löchern und feuern eine Salve nach der anderen gen Athen. Die griech. Botschaft wird mit Hassmails bombardiert und das Massenverblödungsorgan mit den vier Buchstaben leistet Beihilfe. Mal sehen wann wieder Panzer rollen…
Dann hat man zwei Fronten, im Osten gegen Putin und im Südosten gegen Tsipras.
Ehrlich: so ein verlogenes Europa brauchen wir nicht mehr. Und als Deutscher muß man sich schämen, von welchen Maschinenköpfen man regiert wird und wie der gute Geist und der Frieden Europas dem Eurowahn geopfert wird.
Peter Nemschak
11. März 2015 @ 15:56
Was bringt es Korruption durch Inkompetenz zu ersetzen?
Peter Nemschak
11. März 2015 @ 15:05
Durch das Bewegen der EU wird sich die Professionalität der griechischen Regierung nicht verbessern. Es macht keinen Unterschied, ob Griechenland jetzt oder in ein paar Monaten aus dem Euro verschwindet. Europa wird es verkraften. Viele werden erleichtert aufatmen, einen Dauerklotz am Bein losgeworden zu sein.
ebo
11. März 2015 @ 15:14
@Nemschak
Das ist mir zu einfach. Gerade Sie als Banker sollten doch wissen, dass die Kredite bei einem “Grexit” futsch wären. Deutschland könnte mal eben bis zu 100 Mrd. Euro abschreiben…
Peter Nemschak
11. März 2015 @ 15:54
Die Kredite wären schon jetzt abzuschreiben, wären Staaten wie Banken zu einer realitätsnahen Rechnungslegung gezwungen. Allein die Reduktion der Zinssätze auf die griechischen Schulden hätte in den Bankbilanzen zu einem Ausfallsereignis und zu einem Wertberichtigungserfordernis geführt. Staaten messen mit zweierlei Maß.
Tim
11. März 2015 @ 16:32
@ ebo
Du glaubst also ernsthaft, Griechenland könnte die Schulden irgendwann tatsächlich tilgen.
Das ist ja schon fast religiös.
ebo
11. März 2015 @ 16:41
Das hat doch keiner gesagt. Es ist nicht nur so, dass Deutschland Griechenland mal eben aus dem Euro entlassen würde. Dafür steht viel zu viel auf dem Spiel! Griechenland ist unsere Schulden-Kolonie, in der wir lieber den Premierminister und/oder seinen Finanzminister rauschmeissen, als das wir auf unser liebes Geld verzichten würden. Übrigens sind deutsche Banken wieder ganz schön exponiert, war alles in diesem Blog zu lesen.
Tim
11. März 2015 @ 16:48
@ ebo
Jetzt kämpfst Du schon wieder für Bankinteressen. Wirtschaftsunternehmen müssen für schlechte Entscheidungen geradestehen, Punkt.
ebo
11. März 2015 @ 16:53
Cher @Tim
nimm doch mal die Polemik raus. Die Bundesregierung kämpft für deutsche Bankinteressen. Und sie will nicht ihre ca 75 Mrd. EUR Kredite in GR abschreiben. Deshalb ist ein Grexit bis auf weiteres verboten. Punkt.
Tim
11. März 2015 @ 18:37
@ ebo
Aber mich interessiert Deine Position. Bist Du für einen Grexit?
ebo
11. März 2015 @ 19:04
@Tim
Nur dann, wenn er freiwillig ist und gut vorbereitet wurde. In der aktuellen Situation halte ich es mit Altkanzler Schmidt: Ein Grexit würde das Chaos in EUropa noch vergrößern! – Aber wie gesagt: Mutti erlaubt ohnehin niemanden, ihren Club zu verlassen. Nicht mal den Briten 🙂
Tim
11. März 2015 @ 20:06
@ ebo
Du willst also, daß die Banken “freiwillig” auf ihr Geld verzichten. Na großartig. Die Idee hat sicher große Chancen, realisiert zu werden.
Wie ich schon sagte: Du kämpfst für Bankinteressen und merkst es nicht mal.
ebo
11. März 2015 @ 21:42
Ich rede von einer freiwilligen und gut vorbereiteten Entscheidung des griechischen Volkes, den Euroraum zu verlassen. Das wäre für mich ein akzeptabler Grexit.
Tim
12. März 2015 @ 09:01
@ ebo
Wir sind jetzt im 5. Jahr(!) nach dem Zeitpunkt, ab dem ein Grexit die sinnvollste Entscheidung gewesen wäre.
Wieviel Zeit brauchen die Griechen denn noch, um eine “freie und gut vorbereitete Entscheidung” zu treffen?
Deine Geduld mit diesem Land ist offenbar unerschöpflich. Ist Dir jemals aufgefallen, daß die Griechen zwei Dinge wollen, die nicht beide gleichzeitig zu haben sind?
ebo
12. März 2015 @ 09:16
Mein letztes Wort zu diesem Thema: 2012 war es wohl, als der damalige Premier ein Referendum ins spiel brachte. Sechs Wochen später war er weg vom Fenster – Merkel und Sarkozy hatten ihn beiseite gedrängt. So ist die Lage.
thewisemansfear
11. März 2015 @ 21:48
Denkt hier eigentlich niemand über die nächsten Schritte hinaus? Erst flöge GR raus. Und dann? Wer als nächstes? Portugal? Spanien? Italien? Weil die Ursache (der Inflations- bzw. Preisdumper) ist nach wie vor an Bord und saugt sich mit monetären Überschüssen voll.
Wer dieses Thema nicht angeht oder nicht sehen will, kann die Eurokrise nicht lösen.
FDominicus
11. März 2015 @ 14:34
Deutschland wird sich bewegen auch wenn es in keinste Weist müsste. Und auch nicht sollte. Warum ist es gerecht, daß die Griechen die selbst eingebrockte Supper nicht auslöffeln müssen.
Griechenland hat betrogen, Griechenland hat die Gunst der Stunde mit niedrigen Zinsen genutzt ums sich so extrem zu verschulden. Warum ist es nun gerecht, wenn die ganze EU Griechenland immer neue Gelder schickt?
Lallajunge
11. März 2015 @ 14:49
Deutschland wusste ganz genau, dass Griechenlands Zahlen nicht stimmten, darum ging es aber nie, es ging immer nur um den Einflußbereich der Finanzoligarchie, die jetzt langsam das Interesse an dem völlig ausgelaugen Land verliert.
Peter Nemschak
11. März 2015 @ 15:47
Der größte Teil der griechischen Schulden wird von anderen EU-Staaten gehalten. was hat das mit der Finanzoligarchie – was immer das sein mag – zu tun?
Robert S.
14. März 2015 @ 20:45
Das steht wo? Denken vielleicht aber es gibt eine Finanzautorität eines jeden Staates. Wenn dein Nachbar verschuldet ist und auch trotzdem die selbe neue S-Klasse wie du haben will und er die Rate bei der Bank irgendwann nicht bezahlen kann, bist du dann Schuld weil du es wusstest weil du hättestja was sagen können?
Die Entscheidung der Griechen dem Euro beitreten zu wollen haben nicht die Deutschen getroffen. Sie wurden wegen dem drohenden Veto mit Zwangsenteignung deutschem Besitzes erpresst. Jetzt sind wir schuld wenn die sich in den euro Schummeln und erpressen?
Rene Kruge
11. März 2015 @ 15:32
Eine ex Goldman Sachs Mitarbeiterin wurde nach Griechenland gesendet, um die Zahlen für den EU Beitritt zu schönigen. Daś ist bekannt und Fakt. Wer hat betrogen?????
thewisemansfear
11. März 2015 @ 22:10
Gute Frage, nach der Gerechtigkeit, aber auch irgendwie aus dieser verkürzten Sichtweise verfehlt. Mir stellt sich zuallererst die Frage nach dem Sinn.
Was können die Griechen dafür, dass sie in Summe mehr importieren als exportieren? Der/die Einzelne richtet sich nun mal nach dem Preis. Ob die viele Kredite aufgenommen haben oder wenige macht überhaupt keinen Unterschied. Ein Problem entsteht erst, wenn in Summe mehr ins Ausland transferiert wird, als ins Land hinein fließt. Tjo, und dank Lohndumping ist da ein Anbieter unschlagbar günstig beim P/L-Verhältnis, da fließen die ganzen Moneten hin. Für den ein riesen Grund zur Freude über diesen monetären Überschuss. Nur fehlt der Betrag dann zur Kredittilgung im Ausland, es kommt zu Privatinsolvenzen, die Banken trocknen aus und die Staatsfinanzen laufen aus dem Ruder.
Macht der Betrieb einer Währungsunion so Sinn?
Tim
12. März 2015 @ 08:57
@ thewisemansfear
Deutsche Unternehmen können international sehr gut mithalten, weil sie ihre Produktionsketten internationalisiert haben. Entwickelt und endgefertigt wird in Deutschland, Vorprodukte kommen aus Osteuropa. Eine extrem erfolgreiche Strategie, die zudem einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Integration Europas leistet.
Der Lohndumping-Vorwurf war schon immer lächerlich.
Aber die Leute bilden sich ja lieber unsinnige, aber knackige Meinungen, statt mal mit Leuten aus Exportbranchen zu sprechen …
thewisemansfear
12. März 2015 @ 18:29
Whoops. Das hätte ich wissen müssen. Denn ich arbeite zufällig in genau einem solchen Betrieb mit Hauptfertigung in D und Osteuropa. Das gerade laufende Personalabbauprogramm passt sehr gut in deine Theorie, hat leider nur wenig Praxisbezug… Deine “sinnige” Meinung dazu?
Tim
13. März 2015 @ 09:35
@ thewisemansfear
Tut mir leid, das zu hören, aber wir werden das in den nächsten Jahren in Deutschland zunehmend erfahren. In einem Hochlohnland wie Deutschland wird nur dann in Bereichen mit hoher Wertschöpfung investiert, wenn Bildungsqualität, Infrastruktur und gesetzliche Rahmenbedingungen hervorragend sind. Das ist in Deutschland oft nicht (mehr) der Fall. Hinzu kommt das Mißtrauen vieler Bürger gegenüber Unternehmen und dem bösen Kapitalismus. Folge: Die Firmen bauen anderswo auf.
Wie ich hier schon seit Ewigkeiten sage: Deutschland wird mit großer Wahrscheinlichkeit das nächste Frankreich. Eine bröckelnde Wohlstandsgesellschaft. Die Hurrastimmung in vielen Medien ist kurzsichtiger Kindergartenjournalismus.