Genmais kann kommen – dank Merkel

11. Februar 2014

„Wir erkennen die Vorbehalte des Großteils der Bevölkerung gegenüber der grünen Gentechnik an“, heißt es im Berliner Koalitionsvertrag. Seit heute wissen wir, was das bedeutet: nichts.

Denn auf Geheiß von Kanzlerin Merkel enthielt sich die Bundesregierung heute bei einer entscheidenden Abstimmung in Brüssel. Damit kam wie erwartet keine Blockade-Mehrheit zustande.

Nun hat die EU-Kommission freie Hand, den umstrittenen Genmais 1507 zuzulassen. CSU und SPD waren dagegen, doch Merkels CDU verhinderte eine klares deutsches Nein.

Dabei weiß die Kanzlerin nur zu gut, wie man unerwünschte Beschlüsse in Brüssel verhindern kann. Zuletzt hat sie dies beim Klimaschutz gezeigt – Merkel blockierte ehrgeizige Ziele.

Damals ging es allerdings um die Autoindustrie. Was zählen im Vergleich schon die Interessen der Verbraucher? – Mehr hier

3 Comments

Peter Nemschak
11. Februar 2014 @ 14:48

Wenn wissenschaftlich nichts für ein generelles Verbot spricht, sollte den Mitgliedsstaaten die Entscheidung überlassen bleiben. Wahlfreiheit ist auch ein Wert.
- rob
  11. Februar 2014 @ 16:47
  
  Haben Sie als Verbraucher wirklich Wahlfreiheit? Vollständige Transparenz ist doch gar nicht gegeben.
  - Tim
    11. Februar 2014 @ 20:39
    
    Es steht z.B. auch nicht auf Lebensmitteln drauf, ob während des Herstellungsprozesses Bestandteile gekocht worden oder nicht. Warum sollte man auch Informationen vermitteln, die für die gesundheitliche Wirkung eines Lebensmittels vollkommen irrelevant sind?
    
    Übrigens haben wir heute keine “vollständige Transparenz”, weil sich vor allem Umweltbewegungen und die Grünen damals mit Haut und Haaren gegen eine vollständige Kennzeichnungspflicht gewehrt haben.
    
    Grund: Schon damals enthielten die meisten Supermarkt-Lebensmittel gentechnisch veränderte Bestandteile. Bei einer vollständigen Kennzeichnungspflicht wäre allen Konsumenten vor Augen geführt worden, daß Gentechnik in Lebensmitteln nicht schädlich ist. Das hätte den Demagogen natürlich nicht gepaßt.
    
    Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Debatte um diesen “umstrittenen” Genmais nur eines: lächerlich.