Unselige Kriegs-Rhetorik, vages Nein zu Taurus – und Macron will “aufrüsten”
Die Watchlist EUropa vom 18. Januar 2024 – Heute mit Unerwartbarem von der Nato, Unwägbarem aus Berlin und Unsäglichem aus Paris.
Deutschland müsse “kriegstüchtig” werden, erklärte Verteidigungsminister Pistorius vor ein paar Wochen. Nun greift diese unselige Kriegs-Rhetorik auch auf die Nato über. Die Militärallianz müsse sich auf Krieg vorbereiten, erklärte der Chef des Nato-Militärausschusses, der niederländische Admiral Rob Bauer, am Mittwoch in Brüssel. Eine Ära sei angebrochen, “in der wir das Unerwartete erwarten müssen”.
Beunruhigende Signale kommen auch aus Berlin. Folgt man einem Papier aus dem Verteidigungsministerium, so bereiten sich die Bundeswehr und die Nato auf einen Angriff Russlands noch in diesem Jahr vor. Kremlchef Putin könne das Baltikum angreifen, heißt es in der Verschlusssache, die an “Bild” durchgestochen wurde..
Bisher gibt es dafür zwar keine Anzeichen. Die russischen Truppen haben sogar die Grenze zu Finnland geräumt; zu einer Offensive an der Westfront scheinen sie kaum fähig. Dennoch spricht man in Berlin davon, die Nato müsse am “Tag X” 300.000 Soldaten mobilisieren, um Putin “abzuwehren”.
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Schon klar – dies ist nur ein Worst-Case-Szenario, kein Einsatzplan. Dennoch muss man die Kriegs-Rhetorik ernst nehmen. Schließlich wird sie genutzt, um die Aufrüstung der Ukraine und der Bundeswehr massiv voranzutreiben und die Bürger auf einen russischen “Krieg gegen Europa” vorzubereiten.
Dabei soll die Nato doch eigentlich genau dies verhindern. Kann sie das plötzlich nicht mehr? Müssen wir uns auf den “Worst Case” vorbereiten? Oder redet man diesen Ernstfall selbst herbei? Versuchen die Balten gar, Deutschland in den Krieg zu ziehen, womöglich mit “False Flag”-Aktionen?
Wir wissen es nicht. Denn die deutsche und europäische Politik gibt keine Orientierung, das Militär verwischt immer mehr die Grenzen. Genau deshalb ist diese Kriegs-Rhetorik nicht nur beunruhigend und gefährlich, sondern auch unverantwortlich. Höchste Zeit, ihr entgegenzutreten!
Siehe auch “Krieg in Europa”: Was will Pistorius?
News & Updates
- Bundestag sagt Nein zu Taurus. Der Bundestag hat einen Entschließungsantrag der Unionsfraktion zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine abgelehnt. 178 Abgeordnete votierten für die Vorlage, 485 dagegen, drei enthielten sich. Die Lieferung der Marschflugkörper wird seit Monaten auch von mehreren Politikern aus der Ampel-Koalition gefordert. Kanzler Scholz lehnt sie bisher jedoch ab. Seine Motive lässt er im Dunkeln. Wartet er auf grünes Licht aus Washington? – Siehe auch “Taurus für die Ukraine: Schwache Argumente, keine Perspektive”
- Ärger über Medienfreiheits-Gesetz. Nicht nur der “AI” Act, auch der “Media Freedom Act” wurde mit heißer Nadel gestrickt. Dies kritisieren die Experten von EDRI. “European Media Freedom Act falls short in safeguarding journalists and EU fundamental values”, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme. – We told you so… Siehe auch Brüssel übernimmt Kontrolle über die Medien
- EU-Parlament droht von der Leyen. Das Europaparlament droht mit einer Klage gegen die EU-Kommission. Es geht um den Rechtsstaat in Ungarn, 10 Milliarden Euro aus dem EU-Budget – aber auch um Hilfe für die Ukraine. Die entsprechende Entschließung steht am Donnerstag zur Abstimmung, für VDL könnte es eng werden… Mehr hier (Blog)
Das Letzte
Macron und die “demographische Aufrüstung”. Wenige Tage nach der Regierungsumbildung lässt Frankreichs angeblich liberaler Präsident Macron die Katze aus dem Sack: Der “Sonnenkönig” will sein Land künftig stramm rechts regieren. Um den drohenden Sieg der Nationalisten bei der Europawahl im Juni zu verhindern, übernimmt er sogar deren Rhetorik. Angesichts der Geburtenrate, die in Frankreich auf einen historischen Tiefstand gesunken ist, rief er zu einer “demographischen Wiederaufrüstung” auf. Mehr Babys für ein stärkeres Frankreich – dazu soll etwa die Elternzeit besser vergütet werden, und es soll mehr gegen Unfruchtbarkeit getan werden. Doch das begeistert nicht alle: “Lasst unsere Gebärmutter in Ruhe”, schimpft Anne-Cécile Mailfert von der Fondation des Femmes….
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Monika
18. Januar 2024 @ 22:28
Der NATO und mit ihr den USA schwimmen „gefühlt“ scheinbar gerade die Felle weg… deshalb sollen „Fakten“ geschaffen werden, und zwar vor der EU-Wahl im Juni. Im Krieg kann man die Wahlen getrost aussetzen, wie immer wieder gezeigt wird, siehe Ukraine und Israel…
Der Ukraine-Krieg ist dem Werte-Westen dank Allmachtsphantasien und dem Glauben an Bäume, die in den Himmel wachsen, entglitte! Jetzt gilt scheints alles oder nichts. Ich hoffe auf nichts und die Vernunft der Menschen:
„Stellt euch vor es ist Krieg, und keiner geht hin!
@Kleopatra: Wen wollen Sie eigentlich wovon abschrecken, die Methode zieht nicht mehr, „die Guten“ haben die Angst-Schraube überdreht, und nach fest kommt nach alter Handwwerkerregel nur noch AB….
Fürchte Dich nicht! Lebe! Und das vor allem ohne eingebildete Ängste….
european
18. Januar 2024 @ 11:07
Ich moechte auf diesem Weg nochmal an die Doku “Es begann mit einer Luege” erinnern, die sehr genau beschreibt, wie USA und NATO uns in den Kosovokrieg hineingelogen haben. Die Parallelen sind unuebersehbar.
https://youtu.be/f65B1Zr3ruo?feature=shared
Es gibt noch eine zweite Doku mit gleichem Titel ueber die Geschichte der illegalen Irak-Invasion
https://youtu.be/x7DH1rWXYoY?feature=shared
Ueber eines sollte sich jeder gewiss sein. Alle Kriegstreiber werden selbst nicht in den Krieg ziehen und einen Schuetzengraben von innen sehen. Sie werden die Kinder der anderen schicken in einer Gesellschaft, die nur noch im Schnitt 1,5 Kinder pro Frau bekommt.
Wie oft will Europa sein einziges Kind in einen Krieg schicken, der den geopolitischen Interessen einer untergehenden Nation, insbesondere deren Herrschern, dienen soll?
Europa leidet darunter, dass minderqualifizierte Personen an wichtige Schalthebel gekommen sind und man sie nicht absetzen kann. Darueber sollte sich jeder im Klaren sein. Aber deren Kinder werden in Sicherheit sein.
Godfried van Ommering
18. Januar 2024 @ 09:34
Wir müssen der Kriegsrhetorik der NATO scharf entgegentreten. Der Feind des Friedens ist die NATO. Jetzt ist klar, daß die Vorbereitungen des Westens auf den Krieg mit Russland in vollem Gange sind. Die niederländische Tagesschau (NOS Journaal) war etwas ausführlicher als die deutsche bei der Wiedergabe der Worte des NATO-Admirals: „Die ganze Gesellschaft soll sich einstellen auf eine neue, unvorhersehbare Zeit. Es braucht ein gesamtgesellschaftliches Herangehen, nicht nur ein militärisches. Wir brauchen eine Umstellung der NATO auf Krieg.“ Die Korrespondentin des Journals in Brüssel kommentierte: „Der Admiral befürwortet eine Wende zu einer Kriegswirtschaft. Und das ist nicht nur seine Ansicht, es ist die Meinung des ganzen Führungspersonals der NATO. Nach seiner Ansicht vollzieht sich diese Wende aber viel zu langsam. Die Russen werden meinen, wir sind schwach, und dafür werden wir die Rechnung bezahlen müssen. Die Wirtschaft soll auf Krieg ausgerichtet werden. Und das werden die Bürger zu spüren bekommen.“ Darauf sollten wir, Bürger, mit einem klaren Nein! antworten, indem wir auf alle Ebenen der Gesellschaft Widerstand zu mobilisieren trachten, und die NATO und ihre Fürsprecher in der Politik mit allen friedlichen Mitteln bekämpfen.
ebo
18. Januar 2024 @ 09:51
Danke für den Hintergrund aus den Niederlanden! In der Tat geht es offenbar darum, die Bürger auf Krieg einzustimmen…
Michael Conrad
18. Januar 2024 @ 09:10
Black Rock Merz hat wahrscheinlich schon jede Menge Rüstungsaktien im Depot.
Zusammen mit Hofreiter und Flak Zimmermann wird er dann das neue Dreigestirn bilden und der neuen Koalition der Willigen beitreten, um der neuen Achse des Bösen ( China, Russland, Iran und Nordkorea) endlich mal zu zeigen, wo der Hammer hängt. Oder wird The Donald als neuer POTUS doch alle Konflikte mit ein paar Telefonaten beenden und alles wird gut? Der Marsch in den Abgrund geht auf jeden Fall weiter und es bleibt spannend.
Links zwo drei vier ……
Weiler Franz
18. Januar 2024 @ 08:33
Es ist an der Zeit,dass die europäischen Völker den Kriegsgeilen Faktoten in Brüssel und in den USA,aber auch im linksversifften Deutschland endlich die dunkelrote Karte zeigen.Dieses Politverbrecherpack muss weg,und das so schnell wie möglich.so langsam isoliert sich Europa vom Rest der Welt,aber dort spielt zukünftig die Musik.
ebo
18. Januar 2024 @ 08:35
Können wir bitte sachlich bleiben?
Kleopatra
18. Januar 2024 @ 08:14
Die einzige Art, wie die NATO einen Krieg verhindern kann, ist Abschreckung, und die besteht darin, dass man dem potenziellen Angreifer deutlich macht, dass ein Angriff für ihn selbst tödlich wäre. Ohne starke Rüstung kann daher die NATO keinen Krieg verhindern; und diese Rüstung wurde in den Merkeljahren sehr vernachlässigt. Seit dem 24.2.2022 sollte auch jedem klar sein, dass russische Versicherungen, man werde keinen Angriffskrieg beginnen, nicht zu trauen ist.
Im Übrigen gehört zu einer wirksamen Abschreckung auch eine gewisse Geheimhaltung vor dem potenziellen Feind, auch deshalb können nicht alle Einzelheiten offen diskutiert werden.
ebo
18. Januar 2024 @ 11:59
Zur Abschreckung wurden seit Kriegsbeginn ständig neue Nato-Truppen nach Osteuropa verlegt. Heute sind es so viele wie nie, die USA haben sogar eine Garnison in Polen errichtet. Und das soll plötzlich nicht mehr ausreichen? Wer dies behauptet, negiert 70 Jahre Abschreckung und behauptet, die Nato erfülle ihren Zweck nicht mehr. Up to you!
KK
18. Januar 2024 @ 14:28
“Die einzige Art, wie die NATO einen Krieg verhindern kann, ist Abschreckung, …”
So, wie die NAhTOd sich in letzter Zeit gibt, will die gar keinen Krieg verhindern, sondern das Gegenteil ist (mal wieder) der Fall.
Und wahrscheinlich muss es sogar schnell losgehen: bevor Trump wieder Präsident würde, denn der hält ja nicht viel von dem Verein und wäre wohl kein so sicherer Kriegspartner wie Biden oder ein anderer Demokrat im White House… und erst im Krieg wählt Amerika ja vielleicht dann auch anders, als es derzeit aussieht.
ebo
18. Januar 2024 @ 14:30
Es gibt auch die (zugegeben wilde) Theorie, die Kriegstrommeln sollten dazu dienen, die Wahl in den USA zu verschieben, sodass Trump nicht zum Zuge käme…
Thomas Damrau
18. Januar 2024 @ 07:06
Vielleicht existieren doch funktionsfähige Zeitmaschinen. Vieles, was im Augenblick diskutiert wird, klingt nach frühem 20. Jahrhundert:
– Immer schrillere nationale Töne. „Dem Macron ein Kind schenken“ ist nur eine der seltsamen Sumpfblüten …
– Indem der anderen Seite immer abenteuerlichere Fiesheiten unterstellt wurden und man ständig grübelte, wie man der anderen Seite zuvorkommen kann, wurde der 1. Weltkrieg auf die Gleise gesetzt.
– Der ständige Appell, die Reihen dicht zu schließen und „unnötige“ Kritik zu vermeiden, könnte auch von Willhelm II stammen: „Ich kenne keine abweichenden Ansichten mehr, nur noch EU-Fans.“
KK
18. Januar 2024 @ 14:22
„Dem Macron ein Kind schenken“
Nun, der hat ja in jungen Jahren eine Frau gefreit, die schon längst jenseits ihrer Menopause war – da müssen halt andere für ihn ran.
KK
18. Januar 2024 @ 06:48
„Die Militärallianz müsse sich auf Krieg vorbereiten, erklärte der Chef des Nato-Militärausschusses, der niederländische Admiral Rob Bauer, am Mittwoch in Brüssel.“
Wenn die NAhTOd, das mit weitem Abstand stärkste Militärbündnis der Welt, derart für einen Krieg trommelt, dann will genau dieses Bündnis diesen Krieg. Und niemand sonst!