Eurozone rutscht in Rezession – Sanktionen und Geldpolitik bremsen

Nach Deutschland ist auch die Eurozone in die Rezession gerutscht. Offiziell liegt das vor allem an den hohen Energiepreisen – doch auch die Sanktionen gegen Russland und die Geldpolitik der EZB bremsen die Wirtschaft aus.

Die Talfahrt begann bereits im Winter, wie neue, revidierte Zahlen zeigen. Demnach schrumpfte die Wirtschaft in der Eurozone im 4. Quartal um 0,1 Prozent. Im ersten Quartal des neuen Jahres ging es ebenfalls um 0,1 Prozent abwärts.

Die Eurozone wird offenbar von Deutschland heruntergezogen, wo die Wirtschaft Ende 2022 um 0,5 Prozent schrumpfte. Italien legte hingegen im ersten Quartal ein Plus von 0,6 Prozent hin. Spanien schaffte 0,5 Prozent, Frankreich 0,2 Prozent.

Die drei Wachstums-Länder haben von Anfang an aktiv gegen die hohen Energiepreise gekämpft und Preisdeckel eingezogen. Demgegenüber sperrte sich Deutschland lange gegen jede europäische Intervention.

Wirtschaftsminister Habeck forderte sogar noch Sanktionen gegen Russland, die den Gaspreis auf nie gekannte Höhen trieben. Erst Ende 2022 stimmte er einer zahnlosen EU-weiten Gasbreisbremse zu – doch da war es schon zu spät.

Eine problematische Rolle spielte auch die Europäische Zentralbank (EZB). Erst legte sie die Hände in den Schoß, bis zum Sommer 2022 tat sie nichts gegen die Energiepreis-Explosion und die dadurch bedingte Inflation.

Doch dann vollzog sie eine abrupte Wende in der Geldpolitik und erhöhte die Leitzinsen. Auch das ist gefährlich: Die OECD warnt, dass eine straffere Geldpolitik das Risiko einer längeren Rezession erhöhen könne…