EU-Demos: Mission accomplished?
Frankreichs neuer Präsident Macron wurde von Kanzlerin Merkel in Berlin empfangen. Mit militärischen Ehren, wie üblich – aber auch mit einer nett gemeinten Demo von “Pulse of Europe”.
Vor dem Kanzleramt demonstrierten mehrere hundert Anhänger der Pro-EU-Organisation mit Europafahnen. “Im Namen der Freundschaft” war auf Transparenten zu lesen.
Eine nette Geste – aber was kommt jetzt? Wird “Pulse of Europe”, das in Frankfurt gegründet und von der Bundesregierung unterstützt wurde, nun weiter Druck machen?
Vielleicht sogar auf Merkel – damit diese auf die Reformforderungen aus Paris und Brüssel eingeht? Seit der Wahl Macrons liegen diese Forderungen auf dem Tisch, der Ball liegt nun in Berlin.
Doch nach Mahn-Kundgebungen vor dem Kanzleramt sieht es nicht aus. Offenbar will “Pulse of Europe” weniger Druck machen – statt jeden Sonntag ist nur noch eine Demo pro Monat geplant.
Scheinbar tritt nun doch ein, was Kritiker von vornherein befürchtet haben: “Pulse of Europe” begreift seine Mission als beendet – und das ausgerechnet zum Beginn des Bundestags-Wahlkampfes.
Dabei entscheidet sich EUropas Zukunft in Berlin. Und ausgerechnet jetzt deutet sich in Deutschland ein Rechtsrutsch an, NRW lässt grüßen…
Siehe auch “Wo Pulse of Europe irrt”
Pulse of Europe ist doch ein großer Rohrkrepierer und alles andere als eine ernsthafte Volksbewegung. In meiner nicht allzu großen Unistadt kenne ich gefühlt fast jeden von den paar hundert Leuten, die da demonstrieren. Es sind immer dieselben Leute, die sich ohnehin schon seit x Jahren „für Europa“ und verwandte Themen einsetzen. Die Teilnehmerzahlen gehen auch schon wieder nach unten.
Zum Vergleich: Wenn irgendwo Pegida-Ableger demonstrierten, hat man sich über „ein paar hundert“ Chaoten kaputtgelacht. Tja, Puls of Europe spielt in der selben Liga, oder eher noch darunter. Denn das was in Dresden monatelang los war, wurde nicht einmal in Frankfurt erreicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pulse_of_Europe#Deutschland