Energie, Gesundheit, Renten: Ein “Winter des Unmuts”

Nach Frankreich erlebt auch Großbritannien eine große Streikwelle. Proteste gibt es auch immer wieder in Deutschland, Belgien oder Portugal. Sie richten sich gegen hohe Energie- und Gesundheitskosten, aber auch gegen Rentenreformen und Sozialabbau.

Europa ist ein brodelnder Topf“, schreibt die griechische Zeitung Naftemporiki.

„Während in Frankreich die Rentenreform im Mittelpunkt der Arbeits- und Sozialunruhen steht, schüren in Großbritannien hohe Preise und Inflation weiterhin den ‘Winter der Unzufriedenheit’, mit Streiks, die an die Unruhen Anfang der 1970er Jahre erinnern. Damals war Labour [als regierende Partei] mit der sozialen Unzufriedenheit konfrontiert. Es war die Zeit, in der der Stern von Margaret Thatcher aufging, die die Konservative Partei und das politische Leben Großbritanniens für viele Jahre dominieren sollte. Jetzt sind es die Konservativen. Die größte britische Gewerkschaft Unite hat für Februar und März zu einer Reihe von Streiks aufgerufen. … Europa ist ein brodelnder Topf.“

Eurotopics

In Brüssel will man das aber nicht wahrhaben. Die Probleme in Großbritannien werden einzig allein auf den Brexit zurückgeführt, die Streiks in Frankreich auf uneinsichtige Bürger. Die Rentenreform kann nicht schuld sein – denn die fordert ja auch die EU.

Und was ist mit Inflation, Energiekrise und dem Chaos im Gesundheitssystem? Die EU trägt daran ein gerüttelt Maß Mitschuld, schließlich hat sie die (schon vor dem Krieg) steigenden Preise verpennt, die Energiekrise mit unsinnigen Sanktionen angeheizt und ihre “Gesundheitsunion” in den Sand gesetzt.

Nun schlagen alle Probleme über den Köpfen der Bürger zusammen, in Belgien kommt jeder Vierte nicht mehr mit dem Geld aus. Doch noch nicht einmal das Europaparlament schlägt Alarm. Wenn das so weiter geht, wird die Europawahl 2024 zur Stunde der Abrechnung…