Dutzende Leichen vor Libyen – na und?

War da nicht mal ein EU-Sondergipfel zur Flüchtlingskrise auf Malta, der sich speziell mit Libyen befasste? Muss schon lange her sein. Denn heute reagiert die EU nicht mal mehr auf Horror-Meldungen.

So berichtet der Rote Halbmond jetzt davon, dass mindestens 74 Leichen, vermutlich Flüchtlinge, an der libyschen Küsten angespült wurden. Im Guardian findet man eine Meldung, sonst fast nichts.

Auch das gekenterte Boot wurde gefunden – es hatte keinen Motor. Offenbar haben die Schlepper den Motor bewußt über Bord geworfen, was für die Menschen wohl den sicheren Tod bedeutete.

Die EU, die sonst jedes tote Erdbebenopfer  betrauert, hat sich zu dieser neuen Tragödie nicht geäußert. Die Lage der Flüchtlinge interessiert nicht mehr, es geht nur noch um Abschottung.

Doch auch dazu gibt es schlechte Nachrichten. Die libysche Regierung weigert sich nämlich, wie von der EU verlangt Bootsflüchtlinge zurückzunehmen. Das war aber der Kern des Gipfel-Deals.

Zu allem Unglück kommt nun auch noch ‘raus, wie schlecht es um den EU-“Partner”, die libysche Einheitsregierung, steht. So wird das Innenministerium von Milizen beherrscht.

Und das Verteidigungsministerium hat keine oder kaum Kontrolle über die eigenen Soldaten. Das steht übrigens in einem EU-Report. Er wurde bereits vor besagtem EU-Gipfel auf Malta verfasst.

Dummerweise ist er seitdem geheim geblieben…