Doch, es gibt Vorschläge aus Athen

Wer die deutschen Medien liest, könnte meinen, seit Wochen sei nichts mehr aus Athen gekommen. Dabei gibt es neue Vorschläge; die letzten hat Finanzminister Varoufakis am Donnerstag der Eurogruppe gemacht.

Das musste heute sogar Finanzminister Schäuble einräumen. Doch er wischte die Eingabe so geschickt sie beiseite, dass die dpa-Meldung wieder lautet: “Schäuble: Eurogruppe wartet auf Vorschläge aus Griechenland”.

Offenbar wollen sich weder unser Minister noch unsere Medien mit der griechischen Haltung befassen. Sie warten nur auf eins: Dass Athen das Spar- und Reformdiktat vom Berliner Kanzlergipfel schluckt.

Demgegenüber wartet Athen darauf, dass Berlin endlich einer Umschuldung oder einem Schuldenschnitt zustimmt. Die Verbindlichkeiten gegenüber dem IWF und der EZB sollen auf den Euro-Rettungsfonds ESM übergehen.

Außerdem fordert Athen ein Investitionsprogramm. EU-Kommissionspräsident Juncker will schon eins angeboten haben. Aber auch davon kein Wort bei Schäuble.

Der vollständige Text von Varoufakis steht hier. Eine Übersicht über die Positionen findet sich hier (members only). Mehr zum Prozedere in der neuen Eurokrise hier