Die Ukraine ist jetzt völlig vom Westen abhängig

Es war schon lange klar, nun räumt es auch Kiew ein: Die Ukraine ist völlig vom Westen abhängig. Ohne das Geld der EU und die Waffen aus den USA geht nichts mehr – Präsident Selenskyj steht mit dem Rücken zur Wand.

Die letzte Bestätigung kam von Vadym Skibitsky, dem Vizechef des Militärgeheimdienstes der Ukraine. Die Armee habe kaum noch Munition und hänge vollständig von westlichen Waffenlieferungen ab, sagte er nach Darstellung des „Guardian“.

“Everything now depends on what [the west] gives us,” said Skibitsky. “Ukraine has one artillery piece to 10 to 15 Russian artillery pieces. Our western partners have given us about 10% of what they have.” Man benötige dringend mehr Artillerie und Munition.

Der Großteil der Waffen kommt aus den USA. Damit ist der Krieg in der Ukraine zu einem Stellvertreterkrieg geworden. Allerdings läuft er offenbar nicht so, wie sich die Amerikaner das vorstellen. Darauf deutet eine weitere Meldung hin, diesmal aus der „New York Times“.

Darin beklagen sich die US-Geheimdienste, dass sie aus Kiew nicht genug Informationen bekommen würden. Man wisse besser über die russischen Pläne bescheid als über die ukrainischen. Will sagen: Wenn es schief geht, seid ihr selber schuld!

Ernst klingen auch die Meldungen aus dem Finanzministerium in Kiew. Die Kassen sind leer, ohne Finanzhilfen aus dem Westen kann der Staat seine Lehrer und Rentner nicht mehr bezahlen. Doch die bisher vom Westen zugesagten Hilfen reichen nicht aus.

Die EU hatte erst vor zehn Tagen bis zu 9 Mrd. Euro „Liquiditätshilfe“ für 2022 zugesagt. Deutschland will noch eine Milliarde drauflegen, als nicht rückzahlbaren Zuschuß. Die EU-Kommission kündigte jetzt nochmal 205 Mill. Euro an.

Wie man in Berlin und Brüssel hört, ist das aber immer noch nicht genug. Der IWF schätzte im April, dass die Ukraine 5 Mrd. Euro im Monat an externen Hilfen braucht – da klafft noch eine Lücke. Kiew steht am Rande der Pleite.

Normalerweise stellen die Geberländer ihre Bedingungen, bevor sie Geld überweisen. Sie könnten Präsident Selenskyj zum Beispiel auffordern, an den Verhandlungstisch zurückzukehren oder einen Aufbauplan für die Zeit nach dem Krieg vorzulegen.

Doch in diesem Krieg ist alles anders. Selenskyj tritt nicht als Bittsteller, sondern als „Antreiber“ auf. Die USA sollen mehr Waffen liefern, die EU mehr Geld rausrücken. Und wenn es nicht klappt, ist natürlich Deutschland schuld…

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P.S. Die verzweifelte Lage erklärt auch den Druck, mit dem die Ukraine in die EU drängt – unter Umgehung aller Regeln…