Die Ukraine verliert, doch EUropa will es nicht wahrhaben

EUropa rettet die Ukraine: So die Botschaft des Kriegsgipfels in Paris, wo eine “Koalition der Willigen” dem Präsidenten Selenskyj ewige Treue geschworen hat. Dabei verliert Kiew gerade auf ganzer Linie. English version here

Die größte Niederlage hat die Ukraine wohl in Kursk erlitten: Die von der EU und der Nato unterstützte Offensive in der russischen Grenzregion ist gescheitert, wie “Le Monde” ausgerechnet am Tag des Pariser Gipfels berichtete. Russland habe fast das gesamte Gebiet zurückerobert.

Auch in anderen umkämpften Regionen sieht es nicht gut aus. “Russia has ‘seized the upper hand’ in Ukraine war“, heißt es in US-Geheimdienstkreisen. Russland habe die Oberhand gewonnen und sei deshalb in einer besseren Verhandlungsposition.

Wie schwach die Ukraine ist, zeigt sich auch in den Gesprächen mit der US-Administration. Diese hat einen neuen Entwurf vorgelegt, der den USA weitgehenden Zugriff auf ukrainische Rohstoffe zusagt – im Gegenzug jedoch keinerlei Sicherheitsgarantien gibt.

EU und Nato im Abseits

Wertlos sind auch die Garantien, die die EUropäer anbieten. Von der ursprünglich diskutierten, bis zu 200.000 Mann starken “Friedenstruppe” ist nichts übrig. Da die “Koalition der Willigen” eher unwillig ist, kommt erstmal nur eine französische-britische Aufklärungs-Mission.

Europa sei auf die Zuschauerränge verbannt, während die USA und Russland darüber entscheiden, wie der Kontinent in Zukunft aussehen wird, kommentiert die “Stuttgarter Zeitung”. Doch nicht nur die EU steht im Abseits.

Auch die Nato hat den Krieg um die Ukraine verloren – zumindest politisch. Denn nach dem Krieg wird die Ukraine dem US-geführten Militärbündnis erstmal nicht angehören. Das hat US-Präsident Trump unmißverständlich klar gemacht.

Selenskyj ist gescheitert

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Damit ist auch der “Siegesplan” gescheitert, den Präsident Selenskyj im Herbst vorgelegt hatte. Der erste Punkt war die bedingungslose Einladung in die Nato…

…und bei den nun anstehenden Verhandlungen wollte Selenskyj das russische Kursk als Faustpfand und die ukrainischen Rohstoff-Vorkommen als Trumpf einbringen. Er hat seine Wette verloren.

Einziger Trost für Selenskyj: EUropa hat die Niederlage nicht bemerkt – oder will sie nicht wahrhaben!? Wer die Bilder mit Frankreichs Staatschef Macron sieht, könnte meinen, in Paris habe eine Siegesfeier stattgefunden…

Siehe auch So stellt sich die EU einem schnellen Frieden in den Weg. Mehr zum Krieg um die Ukraine hier