Dänemark rüstet sich gegen Russland – dabei droht Gefahr aus den USA
Dänemark rüstet massiv auf, um sich gegen die angebliche Gefahr aus Russland zu schützen. Dabei droht derzeit vor allem Gefahr aus den USA, wie eine Reise von US-Vizepräsident Vance nach Grönland zeigt.
Der dänische Verteidigungsetat soll von aktuell 2,4 Prozent des Bruttosozialprodukts auf mindestens 3,2 Prozent steigen, meldet die “Süddeutsche”.
Man werde längerfristig „in Richtung fünf Prozent zielen“, sagte Regierungschefin Mette Frederiksen, schließlich sei die Sicherheitslage „gefährlicher als in den Zeiten des Kalten Krieges“.
Damit zielt sie auf Russland, das Dänemark angeblich gefährdet. Als Zeichen der “Verteidigungsbereitschaft” wird die Wehrpflicht auch für Frauen eingeführt – und zwar schon 2026.
Bereits ab dem 1. Juli dieses Jahres werden alle über 18-jährigen Däninnen ins Wehrregister eingetragen. Danach entscheidet das Los über die Einziehung zur Armee.
Die Maßnahmen wirken grotesk. Denn Russland ist weit weg und hat Dänemark bisher nicht einmal bedroht. Zudem ist das Land Mitglied der Nato, die es im Ernstfall verteidigen soll.
An der Verlässlichkeit der US-geführten Militärallianz bestehen allerdings Zweifel – denn die USA wollen Grönland annektieren, das zum dänischen Einflussbereich gehört.
Als Zeichen des amerikanischen “Interesses” will US-Vizepräsident Vance heute (28. März) nach Grönland reisen. Er fliegt gemeinsam mit seiner Frau Usha zum US-Armeestützpunkt Pituffik.
US-Präsident Trump hat vor der umstrittenen Reise noch einmal bekräftigt, dass die USA die riesige Insel “haben müssen”. Die Nato hielt es nicht für nötig, sich dazu zu äußern – die EU übrigens auch nicht…
NEW: 🇺🇲🇩🇰 JD Vance in gangsta-style threatens Denmark:
— Megatron (@Megatron_ron) March 28, 2025
"Our message to Denmark is very simple: YOU have not done a good job by the people of Greenland. You have underinvested in the people, and the security architecture… that has to change." pic.twitter.com/ho9yIdtCl9
Kleopatra
31. März 2025 @ 07:59
@Skyjumper, @ebo: Grönland ist dänisches Territorium. Das ist eine rechtliche Kategorie. Einflussgebiet ist eine eher informelle Beziehung. Grönland ist ein autonomer Teil des Königreichs Dänemark und könnte ein Recht auf Austritt ausüben. Solange es das nicht tut, ist Grönland dänisches Territorium, und ein amerikanischer Einmarsch wäre ein Fall für NATO-Vertrag Artikel 5.
Titi
29. März 2025 @ 15:38
Stell dir vor, zu stehst schwer bewaffnet in einem Jägerstand und wartest stundenlang, bis ein gefürchteter Bär auftaucht, und du guckst kein einziges Mal nach hinten, und dann wirst du plötzlich unerwartet von hinten von einem aggressiven Weißkopfseeadler angegriffen und gedemütigt.
Das passiert , wenn du wie Dänemark agierst.
ebo
29. März 2025 @ 15:51
Gutes Gleichnis, danke! Könnte der EU auch passieren…
Monika
29. März 2025 @ 13:02
…underinvested in the people, and the security architecture…
JEDER Militärstützpunkt bringt das Gegenteil von Sicherheit! Denn er ist im Kriegsfall ein vorrangiges und nach Kriegsrecht legitimes Ziel gegnerischer Angriffe. Selig die Länder ohne Militärstützpunkte und mit staatlicher Neutralität. Bei Bedarf ist ziviler Widerstand wesentlich lebensschonender als das in entsprechenden Filmen und Videospielen hirnrissige Geballer. Wahrscheinlich haben unsere Politiker zu viel von den typischen “showdowns” aus Hollywoodproduktionen mitgekriegt… In diesen Filmen gewinnen immer die Amis mit einem völlig überzogenen Gewaltexzess…Soll wohl das entsprechende mindset stützen.
Arthur Dent
29. März 2025 @ 12:57
@ebo
“Aber Grönland legt neuerdings größten Wert auf seine Autonomie – auch von Dänemark. Und es geht hier vor allem um Einflusszonen…”
Wenn sich Grönland sich da mal nicht verkalkuliert. Ja, es geht um Einflusszonen – obwohl zwischen China und der Arktis noch etliche Breitengrade dazwischenliegen, bezeichnet sich China selbst als “arktis-naher Staat”. Mit der „Polaren Seidenstraße“ bettet China auch den arktischen Raum in die sogenannte Neue Seidenstraße (Belt and Road Initiative) ein, ein großangelegtes chinesisches Projekt zum Ausbau eines interkontinentalen Infrastruktur- und Handelsnetzes. Die potenziellen Schiffsrouten der „Polaren Seidenstraße“ verlaufen westlich von Grönland entlang der kanadischen Küste (Nordwestpassage), von Skandinavien aus an der sibirischen Küste Russlands entlang (Nordostpassage) und zentral zwischen Spitzbergen und Grönland (Transpolare Route) in die Beringstraße. Die Routen führen auf ihrem Weg durch die Arktis an Öl- und Gasvorkommen vorbei, …
Trump will die Ausbeutung der Arktis sicherlich nicht Russland und China überlassen, daher sein Interesse an Kanada und Grönland. (Siehe Seerechtsübereinkommen von 1982, “Der selbsternannte Fast-Arktis-Staat – Konrad-Adenauer-Stiftung, David Merkle)
Skyjumper
29. März 2025 @ 11:05
@Kleopatra
„ Dänemark gehört nicht „zum dänischen Einflussgebiet“, sondern ist dänisches Staatsterritorium.“
Wenn schon haarspalterisch, dann bitte richtig. Und damit ist nicht gemeint dass Sie vorne „Dänemark“ geschrieben haben und sicherlich „Grönland“ meinten.
Aber Grönland ist Grönland, und Dänemark ist Dänemark. Beides Länder, nicht Staaten. Das eine Land ist nicht Mitglied der EU (Grönland), das andere ist Mitglied der EU (Dänemark). Staatsterritorium im Sinne des Völkerrechts hat nur das KÖNIGREICH Dänemark.
Die Begriffsverwendung „dänisches Einflussgebiet“ durch @ebo ist daher tatsächlich sinnstiftender.
ebo
29. März 2025 @ 11:47
Formal hat @Kleopatra ja recht. Aber Grönland legt neuerdings größten Wert auf seine Autonomie – auch von Dänemark. Und es geht hier vor allem um Einflusszonen…
Kleopatra
29. März 2025 @ 06:26
Dänemark gehört nicht „zum dänischen Einflussgebiet“, sondern ist dänisches Staatsterritorium. Dass Trump auf Völkerrecht anscheinend genauso […] wie Putin, ändert daran nichts.
Helmut Höft
28. März 2025 @ 21:00
*glucks* Ich hoffe, ebo lässt den auch noch durch: Die Wahl ist der Betrug https://feynsinn.org/?p=13030
Jaja, ebo, iss ja schon gut, passt ja auch auf €uropa! PAX
ebo
28. März 2025 @ 21:11
Den Zusammenhang mit Dänemark oder der EU sehe ich jetzt nicht, aber nun gut…
Helmut Höft
28. März 2025 @ 16:07
“dass die USA die riesige Insel “haben müssen”.” Wenn Herr Donald John Trump furzt muss man nicht immer mitfurzen! (-D Das kist es ja, was er will: Die Leute ablenken während er im Trüben fischt! (furzt (-: )
Michael
28. März 2025 @ 15:43
Tolle Logik: gegen Russland aufrüsten, von den USA bedroht werden! Das ist eindeutig pathologisch!
palman
28. März 2025 @ 15:09
. . . und so “richtig” gekümmert haben sich die “DÄNISHEN” um “GRÜN-Land” offensichtlich NICHT – ist ja immer noch komplett “ver-E I S T” !!??!! – also “meinen” KühlSchrank muß ICH doch auch “regelmäßig” AB-T a u e n 😉
Arthur Dent
28. März 2025 @ 13:22
An den Ressourcen der Arktis haben auch Russland und China großes Interesse. Ob Grönland dem etwas entgegenzusetzen hat?
Guido B.
28. März 2025 @ 12:18
Hoffen wir, dass die Annexion Grönlands im Einklang mit den Interessen der Eisbären, der Polarwölfe, der Grönlandkaribus, der Moschusochsen sowie mit dem Völkerrecht stattfindet. Sonst muss die EU umgehend mindestens 16 Sanktionspakete gegen die USA beschließen. Und R. Kiesewetter Überstunden in den Talkshows leisten.
KK
28. März 2025 @ 12:00
Herr Ober, da ist eine Fliege in meiner Suppe!
Die ist gleich weg, sehen Sie die Spinne da auf dem Tellerrand?