Die Profiteure der Griechenland-Hilfe
Dass Deutschland von der “Rettung” Griechenlands profitierte, ist bekannt. Weniger bekannt ist, dass auch Frankreich und Italien abkassiert haben. Insgesamt warf die Hilfe 7,8 Mrd. Euro Zinsen ab – wo sind sie geblieben?
Dieser Frage ist der Sender “Euronews” nachgegangen. Mit erstaunlichen Ergebnissen. So soll die Bundesbank mit rund 2 Mrd. Euro deutlich mehr profitiert haben als bisher aus deutschen Medien bekannt (1,34 Mrd.).
Zwei andere Zentralbanken sollen ebenfalls gut verdient haben. Zum Beispiel die Banque de France (fast 1,6 Mrd. Euro) und die Banca d’Italia (fast 1,4 Mrd.). Doch nach Griechenland floß nichts zurück.
Dabei hatten die Mitgliedstaaten der Eurozone, die griechische Anleihen gekauft hatten, 2012 zugesagt, die Zinserträge der griechischen Zentralbank zurückzugeben. Dieses Versprechen wurde offenbar gebrochen.
Wer genau wie viel zurückhält, lässt sich laut Euronews nicht ermitteln, da sich alle Beteiligten auf der Bankgeheimnis berufen und auch die EZB mauert. Allerdings gebe es noch eine (kleine) Hoffnung. Zitat:
Das Versprechen, die Zinserträge der Länder der Eurozone an Griechenland zurückzugeben, könnte im zweiten Halbjahr 2018 wieder auf die Tagesordnung kommen, wenn der dritte Hilfsplan in Athen zu Ende geht. Kürzlich hat die Eurogruppe erklärt, dass sie Verhandlungen aufgenommen hat, die in den kommenden Monaten zu einem Erfolg führen könnten … oder nicht.
Wenn Herr Lindner das Finanzministerium in Berlin übernimmt, wohl eher nicht…
Verbotenes Wissen
20. November 2017 @ 19:25
EU: EZB denkt über Regulierung und Verbot von Kryptowährungen nach. Niemand darf sich der Kontrolle von Goldman Sachs Boys wie Draghi entziehen.
http://www.handelsblatt.com/finanzen/geldpolitik/bitcoin-und-co-ezb-denkt-ueber-regulierung-von-kryptowaehrungen-nach/20596558.html
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2017/11/17/ezb-denkt-ueber-bitcoin-verbot-nach/
hintermbusch
14. November 2017 @ 09:29
Interessante Fakten. Wenn Sie nur das prophylaktische Lindner-Bashing weglassen könnten!
Anonym
3. November 2017 @ 06:10
Das jetzt alte Leute und Kinder an Hunger sterben und auf der Straße leben das alles ist ihnen egal Hauptsache d Banken f Banken usw sind gerettet solche Menschen???? Kann man nur pack nennen
luciérnaga rebelde
1. November 2017 @ 13:25
Merkwürdigerweise sagt aber niemand dass die wirtschaftliche Zerstörung just anfing, als Syriza mit Tsipras ans Ruder kamen. Weshalb wurden nicht schon die vorherigen Gouvernements belangt? Tja, EU kann sich keine fortschrittlichen Regierungen leisten. Portugal das geht noch, ist unbedeutend, aber GR hat halt strategisch sehr wichtige NATO Basen…
Dixie Chique
1. November 2017 @ 12:18
10 Extra-Daumen hoch für Gnagflow, oekonomiker und cource.
Und nochmal 10 für Sie, ebo, für Ihre heutigen Denkanstöße und dafür, daß Sie im Parallelartikel „Mit den Waffen der Wirtschaft“ endlich, und ich glaube erstmals, das wahre Wort vom „Wirtschaftskrieg“ in die Runde werfen.
Gnagflow Elbueahcs
1. November 2017 @ 08:49
Also der Schreiber P. M. glaubt, doch tatsächlich, dass die Banken die Menschen am Leben halten. Dabei ist es doch genau umgekehrt:
Die Menschen halten die Banken am Leben mit ihren Geldern.
Jedes Jahr gehen viele Arbeitsplätze durch Umstrukturierungen und Pleiten verloren.
Bestes Beispiel ist jetzt Air Berlin.
Wieviele Arbeitsplätze hat die Rettung der Banken allein in Griechenland gekostet ???
Und wievile Menschen sind seit dem verarmt, nicht nur in Griechenland ?
Es wäre besser gewesen man hätte diese Banken inicht mit Milliarden Steuergeldern gerettet.
Erstens waren ja nicht ALLE Banken betroffen sondern nur die besonders Gierigen.
Und Zweitens hätte man das Geld dann schon besser den Menschen als „Rettungsanker“ zur Verfügung stellen sollen.
Denn da wäre es richtig gewesen. Schliesslich haben genau diese gieriigen Banken durch unersettliche Gier und Missmanagement das Geld dieser Menschen verzockt.
cource
1. November 2017 @ 07:45
die finanzielle abhängigkeit der griechen wurde auf jeden fall genutzt um alle soziale errungenschaften mit einem schlag zu zerstören und das land in die feudale knechtschaft zurückzuführen—-griechenland ist das ziel für ganz europa bzw die welt
der oekonomiker
31. Oktober 2017 @ 18:28
Das mit den Arbeitsplatzverlusten bei einem Bankenzusammenbruch ist blanker Unsinn!
Diese Behauptung wird nicht deshalb wahrer, weil sie schon seit zehn Jahren von der Finanzindustrie und ihren (bezahlten?) Interessenvertretern in der Politik und den Medien gebetsmühlenartig bei jeder Gelegenheit als Begründung für die diversen Rettungspakete ins Feld geführt wird. Daran ändert auch die bedauerliche Tatsache nichts, dass sich sogar namhafte Ökonomen diesem Argument nicht verschließen. Keiner dieser sogenannten Experten hat aber bis heute eine entsprechende Studie vorgelegt! Das ist doch sehr erstaunlich angesichts der aberwitzigen Milliardenbeträge, die dafür in den Sand gesetzt wurden und noch immer werden.
Charmant auch der Vergleich mit den 1930er Jahren! Dazu Stellung zu nehmen verkneife ich mir lieber. Nur so viel: Es ist ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen…
Peter Nemschak
31. Oktober 2017 @ 08:36
Selbst wenn die Zinsen formal nicht zurückgegeben wurden, wurde inzwischen durch Laufzeiterstreckung der griechischen Schulden und im Zuge der Sanierung gegen Null reduzierte Zinsen zumindest derselbe Effekt erzielt. Zu welchem Preis würde ein privater Anleger heute die auf den Sankt Nimmerleinstag erstreckten und unverzinsten Forderungen der staatlichen europäischen Gläubiger gegenüber Griechenland kaufen? Das wird gerne von jenen übersehen, die meinen, der Rest der Eurozone sei bedingungslos und ohne zeitliche Begrenzung verpflichtet Griechenland zu unterstützen und dabei Fakten verdrehen. Es gibt es keine rechtliche Verpflichtung und ob es eine politische oder moralische gibt, wäre diskussionswürdig. Es ist eine Frage unterschiedlicher Wertvorstellungen die aufeinanderprallen.
Gnagflow Elbueahcs
31. Oktober 2017 @ 09:39
Sie haben leider immer noch nicht begriffen, das hauptsächlich die BANKEN gerettet wurden, sonst würden Sie hier nicht so einen dämlichen Kommentar ablassen.
Peter Nemschak
31. Oktober 2017 @ 11:19
Bei einem Bankenzusammenbruch wären hunderttausende Arbeitsplätze in der Realwirtschaft verloren gegangen und Europa wäre in eine Depression mit Massenarbeitslosigkeit wie in den 1930-iger Jahren gerutscht. Wäre Ihnen das lieber gewesen?
Ich auch
2. November 2017 @ 19:08
Verehrter Herr Nemschak,
ein Fakt, den Sie hier großzügig aussparen, ist die Erpressung und Auspressung der griechischen Bevölkerung, die mit den „Rettungspaketen“ einher geht, sowie der gewollte komplette Zusammenbruch der griechischen Wirtschaft durch Schäubles Ideologie Austerität und völlig fehl geleitete Sparmaßnahmen.
Wo die Troika und natürlich auch Schäuble plötzlich ein sehr dickes Auge zudrückt, sind institutionelle Steuerhinterzieher, wie z.B. Hochtief, die nach dem Flughafenbau dem griechischen Staat immer noch eine Milliarde Euro Steuern schuldet.
Ja, es sind unterschiedliche Wertvorstellungen. Die griechische Seite betrachtet die Menschen als wertvoll, die EU-Seite nur das Kapital.