EUropas Kriegsagenda nimmt Gestalt an

Die Ankündigung von Donald Trump, den Ukraine-Krieg schnell beenden zu wollen, hat der EU-Führung offenbar Angst eingejagt. Nun treibt sie ihre eigene Agenda voran. – English version here

Der erste Schritt war ein “Leak” in der “Financial Times”. Demnach plant die EU-Kommission, dutzende Milliarden aus dem EU-Budget für Regionalpolitik und Kohäson für Rüstung und Verteidigung umzuwidmen.

Das geht zwar nicht ohne Zustimmung der EU-Staaten und wäre wohl auch vertragswidrig – die EU darf keine Rüstungsprojekte direkt finanzieren. Dennoch zeigt es, wie Kommissionschefin von der Leyen denkt.

In einem zweiten Schritt erklärte die designierte neue EU-Außenvertreterin Kallas, dass ein “Sieg der Ukraine” für die EU höchste “Priorität” habe und die Daumenschrauben gegen China angezogen werden sollen.

Keine Überraschung – Kallas ist als Russland-Hasserin bekannt. Dennoch ist bemerkenswert, dass sie sich in der Ukraine gegen Trump stellt – auch wenn sie betonte, bereits Kontakt zum künftigen Vizepräsidenten J.D. Vance zu haben.

Der dritte Akt war die Ankündigung von Parlamentspräsidentin Metsola, am 19. November eine Sondersitzung einzuberufen, um 1000 Tage Ukrainekrieg zu begehen. Dabei soll auch Präsident Selenskyj sprechen.

Im Fokus der Sitzung stehen demnach die „1.000 Tage der Tapferkeit und des Mutes der Menschen in der Ukraine“, so Metsola. Von Diplomatie und Frieden ist keine Rede.

Die Kriegsagenda der EU-Führung nimmt Gestalt an. Ein Mandat von den Bürgern hat sie dafür nicht – anders als Trump, der angeblich für Frieden werben will. Aber wen kümmert’s?

Siehe auch “Kleinkrieg um die Ukraine” (Newsletter mit Paywall)

P.S. Nun macht auch Noch-Präsident Biden mobil. Er schickt seinen Noch-Außenminister Blinken zu “dringlichen Gesprächen” nach Brüssel, um über die Ukraine-Hilfe zu beraten. Ein Hauch von Panik liegt in der Luft…