Der Green Deal reicht nicht, Rechtsruck in Portugal – und Selenskyjs Absage

Die Watchlist EUropa vom 12. März 2024 – Heute mit 36 ernsten Klimarisiken, dem nächsten Kartenhaus und Widerspruch zu Macrons Kriegsplänen.

Europa erwärmt sich von allen Kontinenten der Welt am schnellsten. Doch die EU ist nicht ausreichend auf die Klimakrise und ihre Folgen vorbereitet, warnt die Europäische Umweltagentur (EEA).

Viele Risiken hätten bereits kritische Niveaus erreicht und könnten ohne Sofort-Maßnahmen katastrophale Ausmaße annehmen.

Es ist das erste Mal, dass die Agentur einen umfassenden Bericht zur Bewertung des Klimarisikos vorlegt. Die EU-Kommission will darauf am Dienstag mit einem Aktionsplan antworten.

Mit ihrem „Green Deal“ versucht die EU-Behörde schon seit 2019, den Ausstoß von Treibhausgasen einzudämmen. Zur Anpassung an die Klimakrise ist jedoch nicht viel passiert.

36 Klimarisiken

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Nun legen die EEA-Experten den Finger in die Wunde. Sie haben nicht nur ein, sondern gleich 36 Klimarisiken für Europa identifiziert.

„Unsere Analyse zeigt, dass Europa mit dringenden Klimarisiken konfrontiert ist, die sich schneller entwickeln als unsere gesellschaftliche Vorsorge“, warnt EEA-Chefin Leena Ylä-Mononen.

Eine Überraschung ist das nicht. Man mußte kein Experte sein, um zu sehen, dass die EU sich nicht rechtzeitig an die Krise anpasst.

Nun haben wir es schwarz auf weiß: Der “Green Deal” reicht nicht. Außerdem ist es kein Deal mit den Bürgern mehr – sondern nur noch mit der Industrie…

Siehe auch “Das Ende des Green Deals”

News & Updates

  • Rechtsruck erfasst Portugal. Italien, Schweden, die Niederlande – und nun auch noch Portugal: Der EU-weite Rechtsruck hat auch das kleine Land am westlichen Ende Europas erreicht. Die Regierungsbildung wird schwierig, die Europawahl auch. Dabei verfolgt die EU unter Frau von der Leyen doch eine „alternativlose“ Politik, die allen zugute kommt… – Mehr hier (Blog)
  • Mehr Schutz für Fahrer bei Uber & Co. Millionen Beschäftigte von Diensten wie Uber und Deliveroo sollen mehr Rechte erhalten. Die EU-Länder verständigten sich nach wochenlangen Verzögerungen grundsätzlich auf ein Gesetz zur sogenannten Plattformarbeit. Wegen Bedenken in Deutschland und Frankreich hatte die Einigung bis zuletzt auf der Kippe gestanden.
  • Verhandlungsrahmen für Ukraine-Beitritt. Die EU-Kommission will am Dienstag den so genannten Verhandlungsrahmen für Beitrittsgespräche mit der Ukraine vorlegen. Dies ist der erste Schritt zur Aufnahme von Verhandlungen. Die eigentlichen Gespräche dürften aber erst nach der Europawahl im Juni beginnen – man will wohl keine Wähler verschrecken…

Das Letzte

Selenskyjs Absage an französische Bodentruppen. “Eure Kinder werden nicht in der Ukraine sterben“. Dies sagte der ukrainische Staatschef Selenskyj in einem Interview mit der französischen Zeitung “Le Monde”. Wenn französische Soldaten in die Ukraine geschickt werden sollten, dann nur zur Ausbildung, behauptete – oder versprach – er. Indirekt widersprach er damit Präsident Macron, der sehr wohl von westlichen Bodentruppen gesprochen hatte. Diese kämen aber nur bei einem russischen Angriff auf ein Nato-Land zum Einsatz, so Selenskyj. Nun denn, will die Ukraine nicht auch so schnell wie möglich der Nato beitreten? – Siehe auch “Die fatale Logik der Kriegstreiber”

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