Der gefährliche Infokrieg um Biowaffen
Erst warnte Russland vor Biowaffen in der Ukraine, nun warnt die Nato vor Chemiewaffen in russischer Hand. Der Infokrieg könnte gefährlich werden.
“In den vergangenen Tagen haben wir absurde Behauptungen über chemische und biologische Waffenlabore vernommen”, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg der “Welt am Sonntag”.
Der Kreml erfände falsche Vorwände bei dem Versuch, den Krieg in der Ukraine zu rechtfertigen, so Stoltenberg weiter.
“Nachdem diese falschen Behauptungen nun aufgestellt wurden, müssen wir wachsam bleiben, weil es möglich ist, dass Russland selbst Einsätze mit chemischen Waffen unter diesem Lügengebilde planen könnte”.
Damit steht Behauptung gegen Behauptung. Die Russen sagen, die Ukraine habe mit US-Hilfe an Biowaffen gearbeitet und wollten dies vertuschen. Die Nato sagt, dies sei eine Lüge, die den Einsatz von Chemiewaffen rechtfertigen soll.
Das ist gefährlich – denn beide Seiten bereiten die Öffentlichkeit mit ihrem Infokrieg auf einen Einsatz von Bio- oder Chemiewaffen vor. Wer ihn auslöst, spielt am Ende kaum noch eine Rolle, denn jeder bezichtigt den anderen der Lüge.
Damit wird aber die Schwelle für den Einsatz gesenkt – denn die Verantwortung wird verwischt. Wenn schließlich doch eine Bio- und Chemiewaffe zum Einsatz kommen sollte, wird niemand mehr sagen können, wer Schuld ist.
Immerhin lässt sich noch nachverfolgen, wer mit diesem gefährlichen Spiel angefangen hat. Es waren die Russen, die auf amerikansiche Forschungsarbeiten in der Ukraine hingewiesen und den Verdacht geschürt haben.
Die Amerikaner haben dies als “Fake News” abgetan – bis V. Nuland einräumte, dass es diese Zusammenarbeit gab, und dass die Forschungsergebnisse nicht in russische Hände fallen dürften…
Siehe auch “Biolabore: Was haben die USA in der Ukraine zu verbergen?“
Marianne Brull
29. März 2022 @ 14:41
Vielleicht sollte man in der Geschichte noch weiter ruckwärts gehen und an die Viernam und Korea-Kriege erinnern, wo die Amis bereits ihre Erfahrungen mit chemischen Waffen sammeln konnten
ebo
29. März 2022 @ 15:02
Ja, ein Blick in die Geschichtsbücher ist immer hilfreich.
Dummerweise will man uns nun weismachen, die Nachkriegsordnung sei erst am 24.2.2022 erschüttert worden, und der Krieg in der Ukraine habe keine Vorgeschichte…
Holly01
14. März 2022 @ 08:11
Haben die USA im Irak nicht “Massenvernichtungswaffen” aka chemische Kampfstoffe gesucht?
Waren es nicht die USA die in Syrien den Einsatz von Kampfstoffen behauptet haben, um dann die unabhängigen Untersuchungen der UNO zu unterlaufen, weil die so gar nicht zu den erwünschten Ergebnissen gekommen sind?
Haben nicht die “Weißhelme” eine Kampagne nach der anderen gefahren (Libanon, Irak, Syrien) um dann dabei erwischt zu werden das die komplett von den USA finanziert wurden?
Also ich sehe einen Corona Hintergrund, ja.
Aber eine gleichwertige Glaubwürdigkeit? Erinnert mich an Seifert, wenn der auf der BPK auf die UK Erkenntnisse zu dem Nowitschok Anschlag angesprochen wurde:
“Wir stützen unsere Erkenntnisse und Maßnahmen auf die Nachrichtenlage der UK Geheimdienste, denn wir haben keinen Grund diese in irgend einer Form in Frage zu stellen”.
Da ging es auch schon um Sanktionen gegen Russland, die mit hanebüchenen Begründungen veranlasst wurden.
Das war ja ein langer Weg, bis zur heutigen Lage.
Also Entschuldigung, aber ich sehe da keine Gleichwertigkeit, außer dem berühmten Putin Satz: ” Die USA suchen Massenvernichtungswaffen. Ich würde welche finden.”
Da kann man unterstellen, das die sich alle nichts tun, was “Wahrheit” angeht.