Der EU dämmert, dass die Sanktionen nicht wie gewünscht wirken
Erst sollten sie einen Einmarsch verhindern – durch Abschreckung. Dann sollten sie den Krieg stoppen. Doch nun dämmert der EU, dass die Sanktionen nicht wie gewünscht wirken – und sogar zum Boomerang werden können.
Schon vier Sanktionspakete hat die EU beschlossen. Beim EU-Gipfel forderten Polen, Balten und Slowenien nun weitere Strafmaßnahmen gegen Russland, vor allem im Energiebereich. Doch sie konnten sich nicht durchsetzen.
Das liegt nicht nur daran, dass Deutschland, Österreich, Italien und Ungarn auf der Bremse stehen. Es liegt auch daran, dass vielen EU-Staaten dämmert, dass die Sanktionen nicht wie gewünscht wirken.
Erst sollten sie einen Krieg verhindern – durch Abschreckung. Das war die Ansage im Dezember 2021. Dann sollten sie den Krieg stoppen. Dies hören wir seit dem 24. Februar 2022. Doch nun, in der vierten Kriegswoche, kommen auch daran Zweifel auf.
Man müsse prüfen, was die Sanktionen gebracht haben, heißt es in Belgien. Ein Energieembargo würde einen “verheerenden Effekt” auf Europa haben, so Premier De Croo. Man dürfe sich nicht selbst ins Knie schießen.
Man habe bereits die Gaspipeline Nord Stream 2 stillgelegt, russische Banken vom Finanzsystem Swift abgeklemmt und die Oligarchen bestraft, sagte ein EU-Diplomat. Dennoch gehe der Krieg gegen die Ukraine unvermindert weiter.
Doch vom eingeschlagenen Kurs will man nicht lassen. Eine Rücknahme der Sanktionen sei kein Thema, sagte ein EU-Diplomat. Vielmehr müsse man sich darauf einstellen, die Strafmaßnahmen lange durchzuhalten.
Das Medikament wirkt nicht – aber warten Sie nur ab, das kommt schon noch: So die Botschaft vom Gipfel. Dabei ist längst erwiesen, dass Sanktionen selten die gewünschte Wirkung haben. Irak, Iran, Syrien – Beispiele gibt es zuhauf.
Bei Russland dürfte es kaum anders sein. Es sei “töricht” zu glauben, die Sanktionen könnten etwas bewirken, sagte der ehemalige russische Präsident und Putin-Vertraute Dmitri Medwedew. Sie würden die russische Gesellschaft nur festigen.
Offenbar mauern sich beide Seiten ein. Besserung ist nicht in Sicht – nicht ‘mal nach einem Ende des Ukraine-Krieges. US-Präsident Biden schwört die EU bereits darauf ein, die Sanktionen lange durchzuhalten, mindestens bis zum Jahresende.
Und was soll dann das Ziel sein? Ein “Regime change” in Moskau? Einen Frieden mit Kremlchef Putin hat Biden ja praktisch schon ausgeschlossen…
Siehe auch “Biden und Johnson brechen alle Brücken zu Putin ab”
Ute Plass
26. März 2022 @ 11:15
“Doch vom eingeschlagenen Kurs will man nicht lassen.”
Mit dieser Hybris, sprich Dummheit,
gehts weiter in den Untergang.
Holly01
25. März 2022 @ 15:36
Es gibt einen historischen Bezug: Der “war on terror”.
Nicht nur, das es von Begin an eine ziemliche klare false flag Geschichte war, es wurde so offensichtlich benutzt, um lange vorbereitete Pläne zu starten, das es direkt auch Widerstand gab.
Die Presse hat bis heute keine Zweifel, kennt aber auch keinen dritten Zusammenbruch (WTC 7, verkündet peinlicher Weise vor dem Zusammenbruch durch die BBC und in Australien).
Da haben die USA auch eine “never ending story” draus gemacht, weil es ihnen ja so gut in den Kram paßt.
Da gab es sogar den NATO Bündnisfall (übrigens nie offiziell für beendet erklärt). So kann sich das Imperium auf den Bündnisfall beziehen, jede Kritik weg fegen und treibt das nun seit über 20 Jahren, immer nur noch bis morgen.
War nicht Obama angetreten mit der Aussage er schließe Guantanamo? Nicht passiert.
War nicht diese Anschlagserie mit jeweils verlorenen Ausweisen, die zu den Tätern geführt haben? Angefangen mit 9/11, London, Madrid, Boston, Paris und Breitscheidplatz? Immer in Verbindung mit Übungen des Katastrophenschutzes, wo genau das geübt wurde, was das Anschlagsszenario war.
Die Situation dauert bis mindestens Jahresende? Welches Jahr denn?
Ziehen wir den Krieg für die Ukraine auch so lange, wie wir die Sanktionen aufrecht erhalten möchten?
Wie rechnet man dieses Ausbluten einer Bevölkerung, in Liter oder in Anzahl Menschen?
Ist das ein Warten auf China? Wie lange die zusehen und etwas tun oder wie lange wir brauchen, ehe wir behaupten die hätten etwas getan?
Entschuldigung, aber mir fehlt das Vertrauen zu diesen amerikanischen Freunden. Ich mag den Amerikaner / die Amerikanerin weil das nach meinem Eindruck tolle Menschen sind.
Ich mag auch Putin nicht. Zuviel Politiker, zuwenig Mensch. Aber der US Politik trau ich nicht über den Weg, viel zu viele Leichen im Keller.