Biontech forever – oder Freedom now?
Während Großbritannien einen neuen “Freedom Day” feiert und die Maske fallen lässt, geht Israel den entgegengesetzten Weg. Dort geben Experten grünes Licht für die vierte Impfung mit Biontech.
Arme EUropäer! Bisher sind sie immer brav den Briten und den Israelis gefolgt. Beide waren schneller – beim Impfen und bei den Lockerungen.
Sogar die wichtigsten Daten zum Coronavirus kommen aus diesen Ländern. Die EU kriegt immer noch keine vernünftigen Studien hin, von Deutschland ganz zu schweigen…
Doch nun wird es kompliziert: Die beiden Wegweiser gehen verschiedene Wege. Während in Großbritannien die Maske fällt, bereitet sich Israel auf die vierte Impfung mit Biontech vor.
Das Vakzin ist zwar in keinster Weise an die Omikron-Variante angepasst. Doch dummerweise verliert auch der Booster schon wieder seine Wirkung.
Deshalb sollen Erwachsene, die vor mehr als fünf Monaten die Booster-Impfung erhalten haben oder die vor diesem Zeitraum genesen seien, erneut gespritzt werden.
Dabei sind sich Experten alles andere als einig, meldet der “Standard”. Gili Regev, Professorin am Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv und Leiterin einer Studie zur Wirksamkeit der vierten Dosis, hat sich skeptisch geäußert.
Sie führe zwar zu einem “schönen Anstieg” der Antikörper, schütze aber nicht ausreichend gegen die Omikron-Variante.
Warum impfen die Israels trotzdem? Weil sie – trotz Booster – eine Explosion der Infektionen erleben. Mit fast 11.000 Fällen pro eine Million Einwohner liegen die “Impf-Weltmeister” an der Weltspitze.
Was folgt daraus für die EU? Nun, rund fünf Monate nach dem Booster könnte Biontech schon wieder versagen – pardon: erneut nötig werden. Das wäre dann im April oder Mai.
Wahrscheinlich kommt die vierte Spritze in der EU aber schon früher – denn für März hat Biontech ein neues, angepasstes Vakzin versprochen.
Ein Leben ohne Biontech?
Allerdings streiten auch hier wieder die Experten, ob man in so kurzen Zeiträumen so viel impfen sollte. Aber zum Glück haben wir ja auch noch die Briten.
Wenn sich die Lockerungen dort bewähren und es keinen großen Rückfall gibt, könnte es auch ein Leben ohne Biontech geben.
Die meisten Briten sind übrigens mit dem angeblich minderwertigen AstraZeneca geimpft. Doch das bestellt die EU nicht mehr.
Dies nur als Hinweis, falls die Impfpflicht kommt…
Siehe auch “Lost in Omikron” und “Biontech hat ein Problem”
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Holly01
27. Januar 2022 @ 10:11
Nach dem Unsinn ist vor dem Unsinn.
Der Bundesgesundheitsminister entblödet sich auf einen “Vorratsbeschluss” abzuheben.
Denn es könnte ja eine Variante mit der Ansteckungsgefahr (ja Virulenz) von Omikron und der Gefährlichkeit von Delta kommen.
Kann dem “Fachmann” mal jemand erklären, das die Ansteckung über die Omikron Mechanik dann zu einer Kreuzimmunität führen würde, wenn man sich da infiziert hau und diese “Gefahr” dann nicht besteht.
Vorratsbeschluss?
Bin gespannt was sich die Juristen aus dem Gesäß ziehen, um das durchnicken zu können.
Bernd Engelking
26. Januar 2022 @ 23:49
Meinen sie denn, dass es in Dänemark und Österreich ebenso ist? Was meinen sie den wer vorbildlich ist? Israel?
Jürgen Thiede
26. Januar 2022 @ 19:30
Die Aufhebung aller Einschränkungen in England (Schottland, Wales und Nordirland haben eigene Zuständigkeiten) ist nicht wissenschaftlich begründet, sondern reines Ablenkungsmanöver des Premierministers von seinen politischen und persönlichen Problemen (seit gestern eine strafrechtliche Untersuchung durch Scotland Yard). Insofern macht Boris Johnson 56 Millionen Engländer zu Versuchskaninchen. Egal wie das Experiment ausgeht, kein Vorbild für Deutschland.
Kostas Kipuros
27. Januar 2022 @ 10:16
Sie haben mit dem Hinweis auf Ablenkungsmanöver durch Johnson sicher Recht, aber erstens würde ich eher das krude bis lächerliche Auftreten Londons bezüglich der Ukraine-Krise als solches bezeichnen und zweitens ist es zumindest derzeit ein Fakt, dass Israel eine Inzidenz von über 6000 verzeichnet, Großbritannien dagegen ca. 945.