Bidens gefährliche Doppel-Botschaften

Was will US-Präsident Biden? „Putin kann nicht an der Macht bleiben“, hat er in Warschau gesagt. Ein „Regime change“ sei aber nicht geplant, hieß es hinterher in Washington. Es ist nicht die erste gefährliche Doppel-Botschaft.

Biden sagt ständig Dinge, die man so oder so interpretieren kann. Im Herbst 2021 erklärte er, Russland bereite den Krieg gegen die Ukraine vor – doch die USA würden nicht eingreifen. War das nun Abschreckung – oder eine Einladung?

Dann kam der Lapsus mit dem „begrenzten Einmarsch“ Russlands. In diesem Fall würde es auch nur begrenzte Sanktionen geben, so Biden. War das vernünftig – oder ein fataler Fehler? Die EUropäer waren jedenfalls entsetzt.

Und nun der Putin-Spruch. Sagt Biden nur, was viele denken – oder plaudert er aus, was die USA planen: einen Regime Change? Ich denke, letzteres. Die USA wollen den Zaren stürzen – und beschwören damit eine Eskalation herauf.

Dazu passt eine weitere Doppelbotschaft: In Warschau habe Biden gesagt, dass er nichts dagegen hätte, wenn Polen Kampfjets in die Ukraine schicken, heißt es in Kiew. Offiziell wird es dementiert, dennoch dürfte es die Bellizisten ermuntern.

Wir müssen uns also auf eine gefährliche Ausweitung des Krieges einstellen, mitverursacht vom „mächtigsten“ (oder senilsten) Mann der Welt. Und wir können fast alles vergessen, was er auf seinen drei Gipfeln in Brüssel erklärt hat.

Bei Nato, G-7 und EU hat Biden die „Einheit“ beschworen, immer wieder. Das klang gut, wurde viel gelobt. Doch in Wahrheit ging es ihm wohl darum, sich die Gefolgschaft der EUropäer zu sichern – für die nächste Runde des Krieges…

Siehe auch „Kein Frieden mit Putin“ und „Biden-Bilanz: Nie war EUropa so abhängig“

P.S. Putins Spruch ist nicht nur ein gefundenes Fressen für die russische Propaganda. Er schwächt auch Macron und Scholz, die immer noch einen direkten Draht zu Putin halten. Was sollen sie ihm jetzt sagen – war alles nicht so gemeint?