Best of 2021: Baerbock treibt Gaspreis in die Höhe

Corona, Russland und diverse EU-Affären: Das waren die gefragtesten Themen des Jahres 2021 auf diesem Blog. Die besten Beiträge stellen wir noch einmal vor, jeweils mit einem aktuellen Update. Heute geht es um die neue deutsche Außenministerin Baerbock und den Gaspreis.

Repost vom 14.12.2021. Am Ende des Beitrags steht ein aktuelles Update

Da sage noch einer, die neue Bundesregierung spreche nicht genug Klartext. Manchmal genügen schon kleine Bemerkungen, um große Wirkung zu erzielen.

Dies erlebt gerade die Grünen-Politikerin Baerbock. Am Sonntag hatte sie in einem ZDF-Interview erklärt, die Ostseepipeline Nord Stream 2 könne wegen fehlender Genehmigung nicht ans Netz gehen.

Beim EU-Außenministertreffen am Montag in Brüssel hat sie diese Aussage bekräftigt – und mit einem endgültigen Aus für die Gaspipeline gedroht, falls Russland in der Ukraine einmarschieren sollte.

Prompt reagierten die Märkte: Der Gaspreis ist auf neue Höhen geschossen, wie die “Tagesschau” meldet. Und Entspannung ist nicht in Sicht, da Europa und Asien um das Gas aus Russland konkurrieren.

Was soll’s, könnte man sagen, Gas ist eh noch zu billig. So denken viele Grüne. Doch so einfach ist es nicht. Steigende Preise für Gas und Kohle treiben nämlich auch den Strompreis in die Höhe.

Und damit gerät die Energie- und Klimawende ins Wanken, die ja auf den Umstieg zu E-Mobilität und ganz viel “grünen” Strom setzt. Derzeit ist Strom viermal so teuer wie normal.

Das liegt an der bizarren europäischen Marktordnung, in der der teuerste Energieträger den Preis für den Strom bestimmt. Wie absurd das ist, zeigt sich gerade in Norwegen.

Dort ist Strom viel teurer geworden, seitdem sich das Land an den europäischen Strommarkt angeschlossen hat. Dabei kommt der norwegische Strom vor allem aus Wasserkraftwerken.

Und die sind nicht nur “grün”, sondern auch noch günstig…

Update 29.12.21: Mittlerweile ist der Gaspreis wieder gesunken. Als Ursache nennt „Trading Economics“ nicht etwa freundlichere Worte von Frau Baerbock, sondern amerikanische Flüssiggas-Transporte nach Europa und milderes Wetter. Für die Verbraucher ändert die Entspannung am Markt jedoch nichts. Sie müssen 2021 wesentlich tiefer in die Tasche greifen als noch 2020 – Deutschland ist gegen einen Eingriff in den Energiemarkt. Außerdem bleibt es beim „Nein“ zu Nord Stream 2 – obwohl die Pipeline nach russischen Angaben befüllt und betriebsbereit ist. Dass nun auch noch drei deutsche Atomkraftwerke abgeschaltet werden, macht die Lage am Energiemarkt bestimmt nicht besser. Im Gegenteil: Immer mehr Experten fürchten einen Blackout im neuen Jahr…

Hiermit endet unser Jahresrückblick. Alle “best of” Beiträge stehen hier