Wer ist schlimmer: Orban oder Cameron?
Die EU-Kommission hat den neuen Grenzzaun in Ungarn verurteilt. “Europa wird nicht durch Grenzzäune geschaffen, sondern durch Brücken”, hieß es heute in Brüssel. Dabei gibt es noch andere Zäune in EUropa.
So hat Spanien seine nordafrikanischen Enklaven durch massive Sperranlagen gesichert. Und Frankreich hat – auf Geheiß des britischen Premiers Cameron – den Eurotunnel bei Calais eingezäunt.
Der britisch-französische Zaun wurde heute sogar offiziell von der EU-Kommission besucht. So weit man hört, wurde dabei keine Kritik an Cameron laut.
Doch wenn ich mir die Fotos aus Calais anschaue und sie mit der ungarisch-serbischen Grenze vergleiche, dann stellt sich mir schon die Frage: Wer ist eigentlich schlimmer: Orban oder Cameron?
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Claus
31. August 2015 @ 15:23
Die Antwort lautet: Weder – noch. Beide, sowohl Orban wie auch Cameron, sehen sich primär verantwortlich gegenüber ihrem Souverän, dem ungarischen und dem britischen Volk und der staatichen Integrität ihrer Länder, die, wie die Pflicht zur Asylgewährung, ebenfalls Verfassungsrang genießt. Gegen die illegale Einwanderung setzen sie sich mit dem einzig möglichen Mittel, dem Grenzschutz, zur Wehr. Im Übrigen ist das Handeln Orbans mit seiner absoluten Mehrheit im Land demokratisch wesentlich klarer legitimiert als das Nichthandeln in Berlin und Brüssel.
Zur Vollständigkeit: Auch die USA haben einen sehr wirksamen Grenzzaun nach Mexiko zum Schutz gegen illegale Immigration. Regt sich in Brüssel darüber jemand auf?