Warum die Laiki-Bank?

26. März 2013

Die Euro”retter” haben ein kurzes Gedächtnis. Die Laiki-Bank, die sie nun unter dem Applaus aller deutschen “Ordnungspolitiker” und der “Deutsche-Bank”-Experten abwickeln, galt noch bis vor kurzem als systemrelevant und clean.

Sie bestand sogar den europäischen Banken-Stresstest im Juli 2011, wie ein Blick ins Archiv zeigt. Wer ein wenig in EU-Berichten sucht, wird bestimmt auch lobende Bemerkungen zu Zyperns “Geschäftsmodell” finden.

Nun wird sie einfach dichtgemacht. Angeblich hat sie zu hohe Zinsen gezahlt. Man sollte mal eine Übersicht über die Banken veröffentlichen, die ebenfalls hohe Renditen bieten. Vielleicht kommen die ja auch auf die Abschussliste?

4 Comments

SJack
3. April 2013 @ 07:24

Das ist doch alles kein Problem, wir Zahlen jetzt 10 Milliarden an Zypern… dafür müssen die nur 2,5% Zinsen zurückzahlen.. Am Besten, die Parken die Kohle direkt auf einer ihrer Banken, wenn die > 3% Zinsen auf ein Tagegeld Konto bezahlen, wie in der Vergangenheit, dann haben ein dickes Plus auf unsere 10 Milliarden, das ist doch was.. Tolles Geschäftsmodell.. Besser wäre noch, die leihen sich gleich 50 Milliarden… auf einer ihrer Banken wird da ein schönes Geschäft draus…
Jens Berger
26. März 2013 @ 12:39

Warum Laiki? Ganz einfach. Sie hat zwar 2011 den Stresstest überstanden, 2012 aber schon nicht mehr und musste teilverstaatlicht werden. In den ersten neun Monaten des letzten Jahres musste sie frische Abschreibungen i.H.v. 400 Mio. Euro vornehmen und da sie 48% ihrer Kredite in Griechenland vergeben hat, dürfte sich Trend zumindest fortsetzen, wenn nicht gar beschleunigen. Oder um es mit einem kurzen Satz zu sagen: Laiki ist pleite.
OK, die BoC steht kaum besser dar und hat in den ersten neun Monaten des letzten Jahres 800 Mio. Euro abschreiben müssen. Die Frage, warum die BoC nicht auch abgewickelt wurde (dies wollte ja Frau Lagarde) ist daher sehr berechtigt.
Mit den Zinsen hat dies alles nur sehr wenig zu tun.
- ebo
  26. März 2013 @ 13:19
  
  @Jens Berger Eben, die BoC steht kaum besser da. Und viele griechische Banken auch nicht. Es ist eben keine Frage der Zinsen, der Schwarzgelder oder des “Geschäftsmodells” – sondern eine politische Frage. Dahinter steht der Versuch, ein Exempel zu statuieren, das nun als Blaupause für andere Banken und Länder dienen soll – und den EU-Beschluss zur Gründung einer Bankenunion revidiert…
  - Jens Berger
    26. März 2013 @ 13:46
    
    @ebo
    
    Der Punkt, dies unterlaufe die Bankenunion ist sehr gut. Ansonsten habe ich Bauchschmerzen, die m.E. überfällige Abwicklung diverser Banken zu kritisieren. Der “modus operandi” ist jedoch eine einzige Katastrophe.