Sozi (NL) rügt Sozi (FR)
Eurogruppenchef Dijsselbloem hat es nicht leicht. Seine Sozialdemokraten schmieren in Umfragen ab, immer wieder fährt ihm Finanzminister Schäuble über den Mund.
Doch nun konnte er mal so richtig auf den Tisch hauen. Die neue Regierung in Frankreich müsse die Vereinbarung mit der EU zum Defizitabbau einhalten, sagte Dijsselbloem beim Finanzministertreffen in Athen.
Paris hatte versprochen, im kommenden Jahr beim Staatsdefizit wieder die Maastricht-Grenze von drei Prozent der Wirtschaftsleistung einzuhalten. Diese Frist sei bereits zweimal verlängert worden.
Was Dijsselbloem nicht sagte: sein eigenes Land, die Niederlande, hält die Grenze nicht ein. Und zwar aus demselben Grund wie Frankreich: die von Brüssel verordneten Sparmaßnahmen dämpfen das Wachstum.
Aber darüber reden unsere Sozis nicht mehr so gern. Sie müssen ja dem deutschen Regelwerk folgen. Sonst bricht nämlich der Euro zusammen, das Vertrauen der Märkte leidet, oder so was ähnliches… – Mehr hier
winston
4. April 2014 @ 00:32
Auch in diesem Fall hörte man von Dijsselbloem und olli rehn nichts.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/skandalbank-oesterreich-wickelt-hypo-alpe-adria-ueber-bad-bank-ab-a-958741.html
Johannes
2. April 2014 @ 19:35
Die ARTE Doku über die Sozis in Europa war klasse. Die Sozis sind nicht mehr die Sozis, sie sind was anderes, sehr ehrliche und gute Doku: http://www.arte.tv/guide/de/050373-000/linksabbieger-gesucht-sozis-in-noeten
Marcel
2. April 2014 @ 12:17
Da gibt es ein altes Sprichwort: Kehre erst von deiner eigenen Haustür, bevor du vor einer anderen kehrst.
Peter Nemschak
1. April 2014 @ 16:32
Das Argument pro Eurobonds unterstellt, dass mit höheren Budgetdefiziten, die günstiger als ohne Schuldnergemeinschaft finanziert werden könnten, mehr Wachstum zu erreichen wäre. Ob dem so ist, wird von vielen, auch von mir bezweifelt. Eine dynamischere Wirtschaft mit weniger Staatsbürokratie und damit auch geringeren Steuern, d.h. mehr Geld in den Taschen der Bürger wäre wachstumsfreundlicher als höhere Staatsschulden, die in Zukunft durch erhöhte Steuern bedient werden müssen. Frankreichs Wirtschaft leidet jedenfalls unter zu viel und nicht zu wenig Staatseinfluss. Dies scheint Hollande nunmehr zu einer Abkehr von seiner linkssozialistischen Politik, welche die Wähler nicht überzeugt hat, bewogen zu haben. Man wird sehen.