Hollande fordert Wechselkurspolitik
Noch ein Tabubruch: Bei einer Rede im Europaparlament hat Frankreichs Staatschef Hollande eine aktive Wechselkurspolitik für den Euro gefordert. Die Eurogruppe müsse ihre Währung von “irrationalen Bewegungen” schützen, so der Sozialist.
In den letzten Tagen hat der Euro massiv aufgewertet, obwohl die Eurozone in der Rezession steckt und die Arbeitslosigkeit auf einem Rekordhoch verharrt. Doch während die EZB abwartet, schwächen die USA und Japan bewusst ihre Währung…
Hollandes Appell scheint also vernünftig, doch er hat kaum Chancen auf Umsetzung. Denn Deutschland ist dagegen. “Ziel muss sein, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, anstatt die Währung zu schwächen”, sagte Wirtschaftsminister Rösler.
Und der neue Eurogruppenchef Dijsselbloem hat Wichtigeres zu tun… Mehr zum Thema hier
Andres Müller
5. Februar 2013 @ 21:51
Was Hollande sagt stimmt schon, allerdings würde die (erhöhte) Teilhabe am ausgedehnten Währungskrieg die globalen Ungleichgewichte weiterhin beschleunigen. Was Not tun würde, und das übersteigt leider auch den Diskussionszustand der mit Noblepreisen gesegneten Ökonomen -es müsste ein anderer Treibstoff für die Märkte gefunden werden. Die Erfindung des Geldes bescherte der Menschheit zwar einen gewissen Wohlstand, aber leider ist dieser Treibstoff heute infolge dessen möglichen virtuellen Vermehrung so korrumpierbar, so manipulierbar und so Intransparent geworden, dass er die Mehrheit in die Armut treibt. Wie kann es sein dass die Empfehlungen des IWF für alle Länder immer gleich lautet, nämlich den Abbau des Wohlstandes und den Staat als ausgemergelten Fakir zum Ideal. Da stimmt was gewaltig nicht im Innersten des Systems. Und wir sind davon alle betroffen, früher oder später dürfte es auch die Reichen treffen, einfach Jeden. Es muss ein neuer Treibstoff zum Betrieb der Märkte gesucht und gefunden werden und …das kann doch nicht so schwer sein, oder ist die Menschheit zu dumm dazu?