Fünf ungelöste Probleme in einer Woche

Dies war wohl die widersprüchlichste Woche der EU-Geschichte. Am Samstag haben sich 27 EU-Länder noch in Rom gefeiert. Am Mittwoch hat Mitglied Nr. 28 seinen Austritt erklärt. Und es gibt noch mehr Probleme.

  1. Griechenland: Der Streit um neuen Spar- und Reformauflagen ist immer noch nicht gelöst. Auch die IWF-Beteiligung ist weiter offen. Zudem widersprechen die Forderungen der Gläubiger dem Sozialkapitel der Rom-Erklärung.
  2. Polen: Die rechtskonservative Regierung macht weiter Ärger. Nachdem sie Ratspräsident Tusk das Vertrauen entzogen hat, will sie sich nun aus dem Eurokorps zurückziehen. Ein Rückschlag für die gefeierte EU-Verteidigung.
  3. Großbritannien: Der Scheidungsantrag fiel weniger freundlich aus, als man dies in Brüssel erwartet hatte. Und die Reaktion der EU war weniger hart als erwartet. Jetzt heißt es wieder warten – bis zum nächsten Sondergipfel.
  4. USA: US-Präsident Trump wünscht UK eine “Führungsrolle” in der europäischen Sicherheitspolitik, trotz Brexit. Gleichzeitig beginnt er, in der Handelspolitik auf Konfrontation zu gehen – es trifft vor allem Deutschland.
  5. Türkei: Eine Woche ohne Nazi-Vergleiche, aber nicht ohne Konfrontation. Mitten im Brüsseler Europaviertel ging es vor der türkischen Konsulat zur Sache – ein Vorgeschmack auf das, was nach Erdogans Machtergreifung kommt?

Ganz schön viel für eine einzige Woche. Von der Feierlaune in Rom ist nichts mehr übrig. Und von der “Normalisierung” der Beziehungen zu den USA auch nicht. Fehlt nur noch, dass London und Washington gemeinsame Sache machen…