Das Waterboarding geht weiter
Wenn irgend jemand geglaubt hatte, Griechenland sei nach dem deutschen “Deal” gerettet, dann täuscht er sich. Die Eurogruppe ist sich nicht einmal über die “Brückenfinanzierung” zur Überwindung der akuten Notlage einig.
In Brüssel liegen sechs verschiedene Optionen auf dem Tisch, für keine gibt es wohl eine Mehrheit. Finanzminister Schäuble präferiert Schuldscheine – eine neue Provokation.
Denn damit lassen sich die Auslandsschulden nicht zahlen. Mit Schuldscheinen könnten also nur inländische Verpflichtungen beglichen werden – z.B. Renten und Beamten-Saläre.
Schuldscheine gelten zudem als erste Stufe einer Parallelwährung, also für den Grexit. Genau deshalb hatte Premier Tsipras einen entsprechenden Vorschlag von Ex-Finanzminisrer Varoufakis abgelehnt.
So oder so geht das finanzielle Waterboarding weiter. Eine Überraschung ist das nicht. Denn die Nothilfe war beim Euro-Gipfel kein Thema – Merkel und Schäuble hatten sie bewusst ausgeklammert.
Mehr zum absurden Prozedere der “Euroretter” hier, zu Griechenland hier
Carlo
14. Juli 2015 @ 14:37
Ich möchte gern einmal auf ein kleines Stück Geschichte verweisen, die wohl völlig in Vergessenheit geriet.
“Das Mirakel von Guernsey” http://www.freiwirte.de/texte/guernsey.htm
Es ist beeindruckend, was die Menschen damals erkannten und sich zu helfen wussten.
Jedenfalls ist der Euro keine Option für GR. Dass das Euro-System der Banken ebenfalls aus ungedeckten Schuldversprechen besteht, sehen die Menschen an den griechischen Bankomaten, deren Forderungen nach Bargeld nicht eingelöst werden können. Banken bedienen ihre Schulden beim Bürger nicht.
Ein Girokonto zeigt nicht das Geld auf einem Konto, sondern die Schulden der Bank. Das ist nicht nur in Griechenland der Fall. Und genau diese Banken werden immer wieder gerettet mit Geld, welches niemand hat. (Auch die EZB und Herr Schäuble nicht.)
DerDicke
14. Juli 2015 @ 13:50
Na mal sehen, wann (oder auch ob…) die Banken wieder öffnen. Und um wie viel die Einlagen dann gezypert wurden. Wie lange die Bevölkerung das wohl noch mitmacht?
ebo
14. Juli 2015 @ 14:06
@DerDicke Tja, gute Frage. Ich glaube, alle zusammen treiben sie es bis zum totalen Kollaps. Am Ende kann nur noch die Uno helfen 😉
Carlo
14. Juli 2015 @ 18:22
Genau. Es ist, für mich, nicht nachvollziehbar, warum die griechische Regierung sich weigert eine nationale Währung einzuführen. Gleichzeitig könnte sie den Gläubigern ihre Zahlungsunfähigkeit erklären. Da würden einige von ihren hohen Rössern fallen.
Griechenland wird mit dem Euro nicht mehr glücklich.