Südeuropa fordert Widerstand gegen Trump

Juchhu, sie haben telefoniert und sich (angeblich) sogar zur Nato bekannt! Kanzlerin Merkel scheint im Gespräch mit US-Präsident Trump mal wieder den Ton anzugeben. Aber es gab auch einen Gipfel der Südeuropäer.

Die Regierungs- und Staatschefs aus Spanien, Frankreich, Portugal, Griechenland, Italien, Zypern und Malta haben sich in Lissabon getroffen – und wesentlich entschiedener gegen Trump protestiert als Merkel.

Vor allem Frankreichs Präsident Hollande legte sich ins Zeug. Er forderte „harte Antworten“ zu Trumps Lob des Brexits, zum geplanten Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen und zum Muslim-Bann in den USA.

„Die Reden, die wir in den USA hören, fördern den extremistischen Populismus“, klagte Hollande beim Süd-Gipfel. Europa müsse jetzt enger zusammenrücken und mit einer Stimme sprechen.

Angesichts der Provokationen aus Washington soll die EU „stärker und einiger“ auftreten, forderte auch Gastgeber Costa. Man müsse die „Werte der Demokratie, der Freiheit und des Handels“ verteidigen.

So ähnlich hat es am Anfang auch Merkel mal gesagt. Doch jetzt klingt es in Berlin schon wieder wie Business as usual. Am Ende bleibt wahrscheinlich nur noch der Freihandel übrig, oder?

Erste Aufschlüsse über die (vermutlich maue) EU-Reaktion werden beim Sondergipfel nächsten Freitag auf Malta erwartet. Aus Brüssel kam bisher übrigens – gar nichts!