Während Scholz beim EU-Gipfel sitzt, schmiert die Deutsche Bank ab
Die deutschen Banken sind sicher, eine Ausweitung der Bankenkrise auf die EU droht nicht. Das wollte Kanzler Scholz beim Eurogipfel in Brüssel verkünden. Doch dann schmierte die Deutsche Bank ab.
Der Aktienkurs der Deutschen Bank ist am Freitagmorgen regelrecht abgestürzt. Gegen 11.00 Uhr lag der Kurswert an der Frankfurter Börse 11,5 Prozent im Minus, wie AFP meldet.
Auch die Commerzbank-Aktien fielen um 8,5 Prozent, die der französischen Société Générale an der Pariser Börse um 6,72 Prozent. Der Bankenindex Stoxx Europe 600 fiel um fünf Prozent
Die Unsicherheit im Bankensektor nach dem Zusammenbruch zweier kleinerer US-Banken sowie der Not-Übernahme der Schweizer Credit Suisse setzt den europäischen Geldinstituten zu.
Der Abstutz kommt zur Unzeit: Denn zur selben Zeit tagte der EU-Gipfel in Brüssel im Format eines Eurogipfels. Zentralbank-Chefin Lagarde wollte stolz berichten, was sie für die Stabilität tut.
Geldwertstabilität und Finanzstabilität seien keine Widersprüche, hatte sie zuletzt behauptet. Doch nun zeigt sich, dass die jüngsten Zinserhöhungen wie Blei auf den Banken lasten.
Auch Scholz muß sein Narrativ anpassen. Die deutschen Banken seien sicher, hat er immer wieder verkündet. Nun muß er womöglich Deutschlands größtes Geldinstitut stützen…
Mehr zur Bankenkrise hier
Armin Christ
25. März 2023 @ 18:49
Sie tischen uns die gleichen F***News auf wie vor 15 Jahren.
Warum tun die denn immer so als sei die Deutsche Bank ein Verfassungsorgan ?
zykliker
26. März 2023 @ 10:38
vor Jahrzehnten kam es in einer Kabarettsendung zu einem Sketch, in dem Jochen Bussse seinem Gegenüber eine Quizfrage stellte: “ich nenne ihnen 3 Verfassungsorgane: Bundestag, Bundeskanzler, Deutsche Bank; was ist hier falsch?” Der Gefragte meinte: “die Deutsche Bank.” Jochen Busse in seinem gespielt dandyhaften Habitus: “nein…, die Reihenfolge ist falsch, die Reihenfolge…”
MarMo
24. März 2023 @ 20:47
Auch Scholz muß sein Narrativ anpassen. Die deutschen Banken seien sicher, hat er immer wieder verkündet. Nun muß er womöglich Deutschlands größtes Geldinstitut stützen…
Wieso er? Wir – und zwar ungefragt!
KK
24. März 2023 @ 18:54
So ist das mit selektiver Wahrnehmung: Ich hatte zuerst nur “Scholz sitzt” gelesen… und dann gemerkt, dass es um die Deutsche und nicht die Warburg-Bank ging…
Hekla
24. März 2023 @ 14:29
Unvergesslich die Aussage der jetzigen EZB-Chefin, die damals Frankreichs Wirtschaftsministerin war: als die Subprime-Krise als Vorbote der Weltwirtschaftskrise 2008 bereits am Lodern war, flötete sie noch fröhlich: “Ce n’est pas un krach”, die Banken waren da auch alle ganz solide.
Mal sehen, ob sie es wieder schaffen, eine Bankenkrise zu einer veritablen (Welt-)Wirtschaftskrise auswachsen zu lassen.
Arthur Dent
24. März 2023 @ 14:04
Ist ja offenbar genau so eine „Zockerbude“ wie Credit Suisse, wo die Investment- Banker das große Rad drehen wollen. Hinzu kommt, dass die Zinserhöhungen der EZB so manchen Banken den Rest geben werden.
european
24. März 2023 @ 14:00
Nun ja, im Gegensatz zur Finanzkrise handelt es sich nicht um ein “Ansteckungsproblem”, sondern eher um einen System- bzw Strategiefehler.
Solange niemand einsieht, dass diese Preissteigerungen nicht durch die Zinsanhebungen der Zentalbanken geloest werden koennen, haben alle Banken mit einem grossen Portfolio an Nullzins-Staatsanleihen dieses Problem. Deren Kurse stuerzen immer weiter ab, je mehr die Zentralbanken die Zinsen anheben.
Die Zentralbanken koennten ein grosses Ankaufprogramm fuer exakt diese Papiere auflegen. Ankauf zum Nominalwert, der bei Faelligkeit von den Staaten ausgezahlt werden muss.