Update: Der Westen isoliert sich selbst

Die EU hat ihr Ziel bekräftigt, Russland international zu isolieren. Daran werde man “systematisch” weiterarbeiten, sagte ein EU-Diplomat in Brüssel. Doch die erhofften Erfolge lassen auf sich warten.

Darauf weist “German Foreign Policy” hin. Zitat:

Indien verweigert sich der Forderung, sich der Sanktionspolitik anzuschließen, arbeitet an einem alternativen, nicht auf SWIFT und den US-Dollar angewiesenen Zahlungssystem und plant eine Ausweitung seiner Erdölimporte aus Russland. Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate sperren sich gegen das Verlangen, ihre Ölförderung stark auszuweiten, um ein globales Ölembargo gegen Russland zu ermöglichen; der britische Premierminister Boris Johnson kehrte gestern nach Verhandlungen auf der Arabischen Halbinsel mit leeren Händen heim. Mehrere Staaten Südamerikas, darunter Argentinien, Brasilien und Chile, machen Druck, zumindest russische Düngemittelexporte zu ermöglichen; andernfalls, heißt es, sei die globale Versorgung mit Lebensmitteln in Gefahr. Die Staaten Lateinamerikas sowie Afrikas halten sich von der Sanktionspolitik ebenso fern wie die Türkei, beinahe alle Staaten Südostasiens und des Nahen und Mittleren Ostens sowie China. Die im Westen beliebte Aussage, Russland sei „in der Welt isoliert“, trifft nicht zu.

German Foreign Policy

Das Problem ist, dass das diplomatische Ziel, Russland zu isolieren, mit einem problematischen Mittel erreicht werden soll: Sanktionen, die nicht nur Russland, sondern die ganze Welt treffen. Und schon jetzt auch auf die EU zurückschlagen, mit vielen negativen Folgen…

Siehe auch “Front gegen Russland: Der Westen isoliert sich selbst” sowie unseren Live-Blog zum Wirtschaftskrieg