Update Bergkarabach: Baerbock fordert “Vertrauensbeweis” von Baku
Aus Bergkarabach ist nach Angaben aus Armenien bereits ein Drittel der Bevölkerung vertrieben worden. Nun meldet sich Außenministerin Baerbock wieder zu Wort.
Die Grünen-Politikerin fordert aber nicht etwa ein Ende der Vertreibung und/oder Sanktionen gegen die Verantwortlichen in Aserbaidschan. Nein, sie wählt – drei Tage nach dem Beginn der ethnischen “Säuberung” – die mildeste Variante.
“Es braucht jetzt Transparenz und die Augen und Ohren der internationalen Gemeinschaft vor Ort. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir mit aller Kraft daran arbeiten, so rasch wie möglich Beobachterinnen und Beobachter zu entsenden.”
Sie appellierte an Baku, eine solche Entsendung zu akzeptieren. Wenn Aserbaidschan diese Beobachter zuließe, würde es sich um einen “Vertrauensbeweis” dafür handeln, dass Baku es “mit seinen Zusagen für die Sicherheit und das Wohl der Menschen” ernst meine.
Ein “Vertrauensbeweis” vom Autokraten aus Baku – meint Baerbock das erst? Oder geht es darum, Herrn Alijew zu schonen und das eigene Gewissen zu beruhigen?
Siehe auch “Ethnische Säuberung? Baerbock warnt Putin und tut: nichts”
B. S.
2. Oktober 2023 @ 11:59
Wer solche „Nato- Oliv Grüne & Moralapostel“ mit mäßiger Intelligenz weitergewähren lâsst,
kann sich von einer Mitschuld am Ukrainekrieg und Folgen nicht freisprechen.
Wer die Baerbock-Habeck Clique
zusammen mit der NSPD mit „Cum-Ex- Olaf mit der Augenbinde“ – Das ist der, der sich nicht erinnern kann – weiterwählt,der macht sich zu ihrem Komplizen.
Helmut Höft
28. September 2023 @ 09:12
@ebo
Fliehen oder flüchten (aus Gründen) oder “vertrieben worden” (“raus hier!”), ich seh’ da ‘nen Unterschied. Scuzsi! Die Propaganda hier schreibt natürlich “vertrieben”. 🙁
KK
2. Oktober 2023 @ 12:34
„Flüchten“ ist lediglich der (hier vielleicht erst mal prophylaktisch gewählte) sanfte Weg des „Vertrieben werdens“. Ob die Vertreibung nun direkt mittels mittelbarer oder unmittelbarer Gewalt oder eher indirekt durch massive Beeinträchtigung der Lebensumstände geschieht, ist m.E. dabei nachrangig.
Man darf nicht vergessen, dass die Armenier bereits einen Völkermord durch ein Turkvolk erleiden mussten; da kann man den Nachfahren nicht verübeln, jetzt besonders wachsam zu sein.
Kleopatra
3. Oktober 2023 @ 08:55
@Helmut Höft: Wollen wir mal rekapitulieren, was Aserbaidschan vor dem Exodus mit den Karabach-Armenien getan hat: es hat sie über viele Monate von Lebensmittellieferungen abgeschnitten (Lieferungen anderer Dinge wie Medikamente auch), um sie planmäßig auszuhungern. Kein vernünftiger Mensch wird sich von der Gnade von Menschen abhängig machen, die eben noch versucht haben, ihn auszuhungern. Insofern sind amtliche Äußerungen, wonach die Armenier bleiben können, wenn sie sich integrieren, sprich bedingungslos unterwerfen, nur zynische Heuchelei.
Thomas Damrau
28. September 2023 @ 09:05
Irgendetwas (scheinbar) Moralisches musste Baerbock ja von sich geben. Offensichtlich ist die niedrigste moralische Kategorie, dass zumindest jemand zuschaut und Videos dreht, die man dann mit einem Pfui als Kommentar veröffentlichen kann. Damit ist der Werte-geleiteten Außenpolitik offensichtlich Genüge getan.
Ansonsten ist das Thema natürlich heikel:
– Russland fällt als Ordnungsmacht im Kaukasus im Augenblick aus.
– Der Westen braucht einerseits Alijews Gas – andererseits ist die Verlockung groß, Russland als armenische Schutzmacht abzulösen. Ein moralisches Dilemma von kosmischen Ausmaßen.
Arthur Dent
28. September 2023 @ 09:00
Vielleicht muss Deutschland sich auch nicht in jeden Konflikt der Welt einmischen.
Katla
27. September 2023 @ 17:32
Einem Land, das nach dem bestehenden Gas-Deal bis 2027 20 Milliarden Kubikmeter Gas an die EU liefern soll (https://www.politico.eu/article/eu-sanctions-gas-deal-azerbaijan-grow-ethnic-cleansing-fears-nagorno-karabakh/) würde sicher selbst der trampligste Politiker des Planeten nicht auf die Füße treten wollen. Schön, wie „wir“ unsere Abhängigkeiten im Energiesektor reduziert haben, das macht „uns“ jetzt in diesem Fall richtig schön handlungsfähig.
KK
27. September 2023 @ 14:33
Wenn es jemals einen Preis für Bigotterie und Doppelmoral geben wird, wird er wohl “Baerbock-Preis” heissen…