Erdogan wird zum Sicherheitsrisiko

“Ich wende mich strikt gegen das Verhalten der Türkei”. So äußerte sich EU-Kommissionschef Juncker über die Eskalation, die Sultan Erdogan gleich an drei Fronten betreibt. Auch die Nato ist besorgt.

Syrien, Zypern und Ägäis: Dies sind die drei Fronten, an denen die Türkei die Sicherheitsinteressen der EU und der Nato herausfordert. In Syrien droht sogar eine direkte Konfrontation mit den USA.

Sie sehe in dem Konflikt zwar “keine Rolle für die Nato , aber natürlich erfüllen uns diese Vorgänge mit großer Sorge”, sagte Verteidigungsministerin von der Leyen beim Treffen mit ihren Nato-Kollegen in Brüssel.

Erdogan hatte US-Soldaten in Syrien am Dienstag mit einer “osmanischen Ohrfeige” gedroht, wenn sie weiter die (auch von Deutschland aufgerüsteten) YPG-Kämpfer in Syrien unterstützten.

Am Mittwoch bekräftigte der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim, sein Land werde auch gegen die USA kämpfen, sollten sie an ihrem Bündnis mit der YPG festhalten.

Parallel eskaliert der türkische Sultan die Spannungen mit der EU. Den fünften Tag in Folge hinderten türkische Kriegsschiffe am Mittwoch ein italienisches Bohrschiff daran, ein Erkundungsgebiet südöstlich der Hafenstadt Larnaka zu erreichen.

Zur “Begründung” müssen in Ankara die Interessen Nordzyperns herhalten – dabei wird das türkisch besetzte Gebiet von niemandem anerkannt.

Jetzt rächt es sich, dass EU und Nato seit Jahren eine Politik des Appeasements gegenüber Erdogan betreiben. Die Türkei ist zum Sicherheitsrisiko geworden – und der Westen schaut hilflos zu.

Die EU plant sogar, Erdogan den roten Teppich auszurollen – für einen Sondergipfel in Bulgarien

P.S. Die Türkei hat beschlossen, ihre Blockade vor Zypern zu verlängern. Die Manöver sollten ursprünglich am 22. Februar enden. Sie sollen nun bis zum 10. März andauern. Nach Angaben der Regierung in Nikosia hindern die türkischen Kriegsschiffe ein vom italienischen Energieunternehmen ENI gechartertes Bohrschiff seit mehr als zehn Tagen daran, ein Erkundungsgebiet südöstlich der Hafenstadt Larnaka zu erreichen. Und Brüssel schaut zu…