Der “Geheimplan” – und die Realität

Nun ist der 1. Juli da, und Griechenland ist immer noch nicht Pleite. Es ist nur aus dem ungeliebten 2. Hilfsprogramm herausgefallen und den IWF losgeworden – vorerst.

Für den griechischen Premier ist das ein erster Erfolg, denn er wollte weder das 2. Programm noch den IWF. Die deutschen Medien machen daraus gleich einen geheimen “Masterplan”.

Doch Tsipras hat nie ein Hehl daraus gemacht, dass er den IWF auslösen, das 2. Programm hinter sich lassen und die Schulden umstrukturieren will. Auch die Verlagerung auf den ESM hat er gefordert.

Wenn es einen “Geheimplan” gibt, dann den, der gestern im “Guardian” nachzulesen war. Es geht um nicht veröffentlichte (“geheime”) Dokumente der Gläubiger zur Schuldentragfähigkeit.

Und siehe da: EU, EZB und IWF kommen darin zu dem Schluss, dass die Schulden selbst bei Annahme ihres letzten “Angebots” und unter günstigsten Voraussetzungen immer noch viel zu hoch wären.

Die bittere Wahrheit ist: Was zuletzt auf dem Tisch lag, hätte gerade mal sicher gestellt, dass Athen den Schuldendienst bis November leisten kann. Die “Euroretter” hätten sich selbst gerettet – wieder einmal.

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