Selenskyj geht gegen Deserteure vor
Der ukrainische Präsident Selenskyj macht sich offenbar Sorgen um die Kampfmoral seiner Truppen. Nun will er härter gegen Deserteure und Befehlsverweigerer vorgehen. “Zelensky signs law on strengthening responsibility for desertion, disobedience of military personnel“, meldet Interfax Ukraine. Zuletzt häuften sich Berichte über Proteste gegen Zwangs-Rekrutierungen. Aktuell läuft eine neue Mobilisierungswelle.
Henke
28. Januar 2023 @ 09:53
Es ist für mich unerträglich, immer wieder die gleichen Narrative lesen und hören zu müssen. An welcher Stelle der Evolution, kam es bei der Menschheit zu so einer dramatischen Fehlentwicklung. Nicht zu glauben, dass Konflikte immer noch mit Kriegen gelöst werden sollen. Unsere viel beschworene Intelligenz im 21. Jahrhundert, unterscheidet sich überhaupt nicht von unseren behaarten Vorfahren. Nur die Waffen sind effektiver geworden. (Tiere reagieren mit Flucht oder Angriff und die „Krone der Schöpfung“? Einfach nur peinlich)
Käthe Kollwitz
Erst als Ihr ihr Sohn Peter in der Ersten Flandernschlacht. 1914 fiel , kam sie in Kontakt mit dem Pazifismus. Die im Zeitraum zwischen 1914 und 1932 geschaffene Skulptur Trauerndes Elternpaar ist dem gefallenen Sohn gewidmet und steht heute auf der Kriegsgräberstätte Vladslo, wohin er 1956 umgebettet wurde.
Lernen wir immer noch, nur durch den Schmerz und durch eigene Verluste???
Lasst es nicht wieder soweit kommen! C. Henke
Thomas Damrau
25. Januar 2023 @ 21:00
@KK
Zugegeben: Es gibt immer Fanatiker, die bereit sind, für die „Gute Sache“ zu töten. Aber auch hier ist es wichtig zu verstehen, warum diese Menschen fanatisch geworden sind.
Hinter OUN/ASOW steckt mystischer Nationalismus, der von einer Groß-Ukraine träumt (https://de.wikipedia.org/wiki/Ukrainische_Volksrepublik#/media/Datei:Location_of_the_UPR.png). Die dahinter steckende Mythologie
– „Wir sind eine eigentlich skandinavisch geprägte Nation (https://de.wikipedia.org/wiki/Kiewer_Rus)
– die durch die Okkupation durch Polen-Litauen (https://de.wikipedia.org/wiki/Polen-Litauen) und die KuK-Monarchie eine andere – eigentlich west-europäische – Kultur hat als die slawischen Russen.“
Deshalb hatten einige Ukrainer im 2. Weltkrieg wenig Probleme, mit der Nazi-Okkupation zusammen zu arbeiten. Und heute wenig Probleme, Tolstoj als Urheber des russischen Imperialismus zu verunglimpfen.
Mein Punkt: Das muss man der Mehrheit der Ukrainer erst mal eintrichtern. Daran wurde seit 2014 heftig gearbeitet.
KK
25. Januar 2023 @ 19:16
@ Thomas Damrau:
“Nur wer keine andere Perspektive sieht, meldet sich freiwillig zum Töten.”
Nun, auch Faschisten und Nazis ziehen mit Begeisterung zum Töten “unwerten Lebens” aus, wie uns die Geschichte gelehrt hat. Und davon gibts in der Ukraine ja wohl noch genügend, wie man der Heldenverehrung von Bandera und seiner OUN-Bande sowie deren Nachfolgern im ASOW-Regiment allenthalben entnehmen kann.
Thomas Damrau
25. Januar 2023 @ 18:06
“DIE Ukrainer kämpfen für DIE Europäer gegen DIE Russen.” Es gehört nun einmal zu solider Kriegspropaganda, die einzelne Person im Kollektiv zu versenken: DIE Ukrainer wollen die Krim zurückerobern (anstatt die ukrainische Führung will). DIE Deutschen schicken Panzer (ich nicht), DIE Russen beschießen KIEW, …
Nur so funktioniert die Entmenschlichung des Gegners: “Us and them”.
Wer sich dieser Denkweise verweigert, sieht schnell, dass DIE Ukrainer 40 Mio. Menschen sind DIE Russen 140 Mio. Menschen und DIE EU-Bürger 450 Mio. Menschen. All diesen Menschen ist gemeinsam,
– dass sie sehr unterschiedliche Ansichten, Ziele und Werte haben.
– dass man ihnen erst beibringen muss, dass die andere Seite nur aus Untermenschen besteht.
– dass sie wenig Lust haben, im Schützengraben verrecken: Nur wer keine andere Perspektive sieht, meldet sich freiwillig zum Töten.
– dass sie trotzdem immer wieder von ihren Anführern aufeinander gehetzt werden.
– dass sie am Ende vor Leichenbergen in zerstörten Städten stehen, während die Kriegsgewinne in der Karibik gebunkert werden.
– dass sie leider ein kurzes Gedächtnis haben und daher das jeweils letzte Gemetzel schon wieder verdrängt haben, wenn zum nächsten aufgerufen wird.
KK
25. Januar 2023 @ 13:33
Was ist zB mit Melnyk Junior – schon eingezogen?