Schulz greift den Sultan an – ernsthaft?

Eigentlich ist er gar nicht zuständig. Aber das hindert EU-Parlamentspräsident Schulz nicht daran, Sultan Erdogan anzugreifen – wegen der Attacken auf Mitglieder des Deutschen Bundestags.

“Parlamentarier, die sich im Rahmen ihres Mandats positionieren, dürfen unbeschadet etwaiger Meinungsverschiedenheiten in einer politischen Frage keinesfalls in die Nähe von Terroristen gerückt werden”, schreibt Schulz.

Erdogan hatte türkischstämmige Abgeordnete, die für die Armenien-Resolution gestimmt hatten, in die Nähe der kurdischen PKK gerückt und verbal zum Abschuss freigegeben.

Normalerweise hätte da die Bundesregierung reagieren müssen. Doch Kanzlerin Merkel und Außenminister Steinmeier üben sich in Leisetreterei – sie wollen ihren Flüchtlingsdeal nicht gefährden.

Dasselbe gilt für Kommissionschef Juncker. Der hätte längst auf die türkische Gefahr reagieren und Erdogan zur Ordnung rufen müssen – schließlich droht der auch Belgien und Frankreich.

Stattdessen treibt Junckers Team den Flüchtlingsdeal munter voran, als wenn nichts geschehen wäre. Gut, dass sich wenigstens sein Buddy Schulz aus der Deckung wagt.

Allerdings hat er ein Problem: Bisher ist der SPD-Politiker noch immer eingeknickt, wenn Merkel und Juncker Gefolgschaft gefordert haben (LuxLeaks, TTIP…) Wird es diesmal anders sein?