Lebensmittel als Waffe
Die Sanktionen gegen Russland zeigen “Wirkung”: Nun lässt Putin westliche Lebensmittel vernichten, deren Import er zuvor für illegal erklärt hatte. Russen und EU-Politiker sind empört – zu Recht.
Doch statt mit Putin über eine Lösung der Krise zu reden, setzt auch die EU ihre Sanktions-Politik fort. Gerade wurde die Hilfe für europäische Bauern verlängert. Sie soll die Branche vor Putins Strafen schützen.
Der Krieg mit Äpfeln und Tomaten geht also weiter, nach dem Willen der EU-Kommission mindestens noch ein Jahr. Lebensmittel müssen als Waffe herhalten, selbst wenn dies beiden Seiten schadet.
Das ist an sich schon pervers. Völlig absurd wird es aber, wenn man bedenkt, was die Sanktionen bewirken: nichts! Sie sind zum Selbstzweck geworden, nicht einmal die Ukraine glaubt noch an ihre Wirkung.
Der Beweis: dort baut man gerade einen antifaschistischen – pardon – antirussischen “Schutzwall”. Dieses Wort ist nicht von mir, sondern von der “Tagesschau”… – Mehr zu den Sanktionen hier
Andena
8. August 2015 @ 12:48
Na ja, immer auf dem Teppich bleiben. Natürlich hat Russland das Recht, illegal ins Land geschmuggelte Hehlerwaren zu konfiszieren und zu zerstören. In der #brd werden ja auch unverzollte Zigaretten verbannt und nicht an Bedürftige verschenkt.
ebo
8. August 2015 @ 13:52
@Andena Zwischen Zigaretten und Lebensmitteln besteht wohl noch ein Unterschied. Deshalb beschweren sich ja auch viele Russen gegen die Vernichtung. Aber auch im Westen führt die sinnlose Sanktionspolitik zur Vernichtung von Lebensmitteln und von Betrieben, denn die für Russland bestimmten Agrarprodukte werden nun zu Dumpingpreisen in den Markt gedrückt. Eine klassische Lose-Lose-Politik, die noch Jahrzehnte so weiter gehen kann – sieh Kuba oder Iran…
Peter Nemschak
8. August 2015 @ 15:01
Was Putin nun tut, sind unbeabsichtigte Nebenwirkungen der Sanktionen. Diese sind nicht so wirkungslos wie manche meinen. Die zunehmende Isolation Russlands vom Westen und Abhängigkeit von China schwächt mittelfristig die Position Russlands unter den Großmächten. Das Verhalten Putins beweist seine immer schon vorhandene Egomanie und Gleichgültigkeit gegenüber seinem eigenen Volk. Ob der Westen aus dieser zunehmenden Schwäche Russlands Vorteile für sich ziehen kann, steht auf einem anderen Blatt.