Russland: Europa ist zur Kriegspartei geworden
Der EU-Plan zur Wiederbewaffnung stößt auf ein durchwachsenes Echo. Russland warnt: Europa habe sich in eine “Kriegspartei” verwandelt, heißt es im Kreml. Die geplante Militarisierung stehe im Widerspruch zu den Friedens-Verhandlungen mit den USA. Aber auch aus der EU kommt Kritik. So bemängelt der spanische Premier Sanchez den Begriff “ReArm Europe”, den Präsidentin von der Leyen gewählt hat. Geld dürfe es nicht nur für Rüstung geben, auch der Klimaschutz müsse gefördert werden. Vielen Osteuropäern reicht von der Leyens Plan hingegen nicht aus. Sie fordern mehr Geld und Waffen. Am meisten Hilfe für die Ukraine komme weiter aus Deutschland, sagte Kanzler Scholz bei seinem wohl letzten EU-Gipfel. Ein “Friedenskanzler” ist er längst nicht mehr…
A. Lesemann
20. März 2025 @ 16:33
Das Titelbild der Titanic vom Mai 2017 ist aktueller, denn je ….
https://www.titanic-magazin.de/postkarten/karte/bammel-vor-dem-dritten-weltkrieg-wie-hoch-verlieren-wir-diesmal-052017-27478/
Michael
20. März 2025 @ 16:17
„Entweder : oder = keine Wahl“ ist keine Dialektik!
Reykjavik
20. März 2025 @ 14:25
„Das große Karthago führte drei Kriege. Es war noch mächtig nach dem ersten, noch bewohnbar nach dem zweiten. Es war nicht mehr auffindbar nach dem dritten.“ (B. Brecht).
Niemand sollte hoffen, dass nach einem dritten Weltkrieg in Europa von Europa noch Nennenswertes übrigbleibt. Ich glaube, dass Brechts Parabel mehr denn je Gültigkeit hat, insbesondere da Deutschland sich so stark fühlt, dass es einer mehrtausendfachen Atommacht ohne Not (!!!) Paroli bieten möchte: sollte Deutschland noch einmal feder- oder handführend, direkt oder indirekt an einem Krieg in Europa beteiligt sein, wird aus Deutschland jedenfalls nichts übrigbleiben. Das sollte spätestens jetzt allen Kriegsromantikern, Gerechtigkeitsfetischisten und Waffenlieferungsgutmenschen klar sein. Ein point of no return ist selbst mit bloßen rhetorischen Mitteln schnell zu erreichen, aber per Rhetorik nicht mehr aufzuhalten. Wo bleibt der Überlebensinstinkt, wenn es den gesunden Menschenverstand schon nicht mehr gibt?
KK
21. März 2025 @ 04:18
„…da Deutschland sich so stark fühlt, dass es einer mehrtausendfachen Atommacht ohne Not (!!!) Paroli bieten möchte“
Eigentlich wird ja gar nicht „Paroli geboten“ – sondern eigentlich nur permanent ans Bein gepinkelt.
Die fortgesetzten Provokationen haben ihren Ursprung jedenfalls nicht in Russland, das fing an mit der NAhTOd-Osterweiterung, zog sich über die Unterstützung der Farbrevolutionen in ehemaligen Ostblock, der offenen Beihilfe zum Maidan-Putsch, der Aufrüstung der nationalistischen Ukraine unter dem Deckmantel Minsk I und II, der Missachtung aller russischen Sicherheitsinteressen, der Sanktionen und jetzt die eigene Aufrüstung ohne jedes Mass verbunden mit einer bereits terminierten Kriegsankündigung.
Helga Karim
20. März 2025 @ 14:01
Da ist gar nichts logisch. Die einzige Logik die zählt ist die, daß Russland unser Nachbar ist und wir mit ihm auskommen müssen. Alles andere sind rassistische Wahnideen ehemaliger (UK, FR) oder verhinderter Großmächte (Deutschland). Europa wird untergehen, wenn es zum Krieg mit Russland kommt. DAS ist todsicher. Das hat Trump erkannt, und läßt das übergeschnappte Kleinkind EUropa alleine.
Helmut Höft
20. März 2025 @ 23:02
@Helga Karim
“Die einzige Logik die zählt ist die, daß Russland unser Nachbar ist und wir mit ihm auskommen müssen. Alles andere sind rassistische Wahnideen ehemaliger (UK, FR) oder verhinderter Großmächte (Deutschland).” Genauso so isses! 101 von 100 Punkten! Chapeau!
Will ich, dass mein Nachbar meine Interessen mit in Betracht zieht muss ich willig – und fähig sein – dessen Interessen gleichfalls in Betracht zu ziehen.
Machtkritik
20. März 2025 @ 13:58
Fuuuuuuuuuuuuuuck! Not in my name!
Meine erweiterte Familie hat schon einen Zweig weniger weil der mittlere Bruder damals in Russland draufging und das sogar recht früh, trotzdem lag er Jahrzehnte lang dort wo er fiel.
Kein Bedarf vorhanden hier daraus eine Familientradition zu machen, für den Wahn unserer Führer vor „Putingrad“ zu fallen, wie der damalige unbedingt Stalins Stadt haben wollte.
Und schon gar nicht für ein anderes Land das korrekterweise nicht einmal Teil von NATO oder EU war noch ist oder sonstige Interessen die nicht die meinen oder die unsrigen sind!
Man muss sich das einmal vor Augen führen dass der Genscher damals 90 rum Königsberg nicht wiederhaben wollte weil er Deutschlands „eastern entanglements“ für beendet hielt und so belassen wollte.
Dafür haben Millionen Ostvertriebener ihre teils seit Jahrhunderten angesammte Heimat verlassen und jetzt haben wir nachdem sie größtenteils alle tod sind trotzdem wieder das Theater?
Nicht Sinn der Sache!
Guido B.
20. März 2025 @ 13:39
Man muss ehrlich zugeben, dass aus europäischer Sicht Trumps Befriedungsbemühungen mit Russland kontrakproduktiv für EUropas Sicherheit sind, weil die NATO so ihre bisherige Abschreckungspotenz verliert. Um ihren Feind Russland glaubwürdig abschrecken zu können, MUSS EUropa der Ukraine zum Sieg verhelfen und die militärischen Fähigkeiten der USA kompensieren. Das führt logischerweise zur angekündigten Aufrüstungsoffensive. Da die Ukraine und EUropa fest entschlossen sind, Russland auf dem Schlachtfeld zu besiegen, werden sie vereint kämpfen müssen, denn alleine wird es die Ukraine nicht schaffen. Aus russischer Sicht ist EUropa daher selbstverständlich Kriegspartei. Zwar ist EUropa auf dem Feld der Diplomatie inexistent, doch auf dem Schlachtfeld wir es dafür immer präsenter sein. Irgendwann wird Russland entscheiden müssen, ob es den Angriff auf die Ukraine einstellt oder den Angriff auf europäische Entscheidungszentren ausdehnt. Eine andere Wahl lässt EUropa Russland leider nicht.