Wem gehören unsere Schulden?
Wenn es um die Staatsschulden geht, gilt Italien meist als “Sünder” – genau wie Griechenland oder Frankreich. Tatsächlich ist der Schuldenstand dort besonders hoch. Dennoch hat Rom einen Vorteil – sogar gegenüber Berlin.
Denn die italienischen Schulden werden im Wesentlichen von Italienern gehalten. Das Land ist daher wenig anfällig für Turbulenzen an den Märkten. In Deutschland sieht das anders aus.
Fast 50 Prozent der deutschen Staatsschulden werden von Ausländern gehalten, meldet das EU-Statistikamt Eurostat. Auch in den meisten anderen Euroländern geben ausländische Gläubiger den Ton an.
Laut Eurostat war der Anteil der von Gebietsfremden finanzierten öffentlichen Verschuldung 2016 in Zypern (79%) am höchsten, gefolgt von Lettland (72%), Österreich (71%), Finnland (70%) und Litauen (69%).
Zypern bleibt damit besonders abhängig von ausländischen Geldgebern – trotz der angeblich erfolgreichen “Rettung” in der Eurokrise. Frankreich liegt mit Deutschland im Mittelfeld.
Und Griechenland? Dafür liegen keine neuen Zahlen vor. Allerdings ist klar, dass der Großteil der griechischen Staatsschuld mittlerweile von Deutschland und Frankreich gehalten wird.
Und diese Abhängigkeit von staatlichen Gläubigern ist offenbar noch viel schlimmer als die von Privaten. Denn sie wird als politisches Druckmittel genutzt…
Tino
21. Juni 2017 @ 15:23
Dieses verzinste Schuldgeldsystem ist unerträglich rückständig und primitiv…so primitiv dass sich der Mensch diesem System beugen muss, statt umgekehrt…!
Winston
20. Juni 2017 @ 23:51
Italien ist ein Sonderfall und hat nix mit der Euro-Krise zu tun, sonder viel mehr mit der Inkompetenz seiner Politiker. Weder hatte Italien hohe Auslandsschulden, noch waren italienische Banken im Subprime und PIGS exponiert.
Winston
20. Juni 2017 @ 23:39
In der EU reitet man weiterhin auf die Staatsschulden herum.
Ursache der Euro-Krise waren nicht die Staatsschulden sondern die Auslandsschulden.
Die Euro-Krise begann in Irland und Spanien die Länder mit den tiefsten Staatsschulden in der Euro-Zone.
Hauptgläubiger waren mit Abstand Frankreich und Deutschland und im geringem masse UK und USA.
Hauptschuldner Griechenland, Irland, Portugal und Spanien.
Und Auslöser der Euro-Krise war die Subprime Krise, wiederum waren hier Deutsche und Französische Banken ganz vorne dabei bei den Gläubigern. Die Deutschen und Französischen Banken brauchten Kapital aufgrund ihres Exposure in den USA (Subprime) und kappten die Kreditversorgung ggü den obigen 4 Krisenländer, danach brach die Euro-Krise aus.
Peter Nemschak
20. Juni 2017 @ 13:12
Umso wichtiger, dass die italienische Kreditaufnahme sich verteuert, um Reformen zu erzwingen. Wäre die Steuermoral in Italien besser, gäbe es weniger zu veranlagten.