Neues vom Wirtschaftskrieg (78): Nun geht’s ans Gold

Der Wirtschaftskrieg zieht immer weitere Kreise. Frankreichs EU-Kommissar Breton will längere AKW-Laufzeit in Deutschland. Kanzler Scholz lädt Schwellenländer zu den G-7, um eine Abkehr vom Westen abzuwenden. Und die G-7 wollen ein Importverbot auf russisches Gold.

  • Der G7-Gipfel wird US-Regierungskreisen zufolge ein Importverbot für russisches Gold verhängen. Die USA und Großbritannien würden den Schritt schon am Sonntag am ersten Tag des Treffens offiziell bekanntgeben, die G7-Staatengruppe insgesamt werde dann folgen, sagt ein US-Regierungsvertreter. US-Präsident Joe Biden und die anderen G7-Staats- und Regierungschefs seien entschlossen, Russlands Staatschef Wladimir Putin für das Vorgehen in der Ukraine weiter zur Verantwortung zu ziehen. – Der größte Importeur von russischem Gold war offenbar das U.K. Wenn es nun knapp wird, dürfte der Preis steigen. Sieht so aus, als sei auch diese Sanktion nicht gut überlegt…
  • Viele Schwellenländer stehen nicht mehr auf Seite des Westens”. Der Bundeskanzler hat zum G-7-Treffen auch fünf Gastländer eingeladen: Indien, Indonesien, Südafrika, Senegal und Argentinien. WELT-TV-Chefredakteur Jan Philipp Burgard sagt dazu, Scholz habe erkannt, „dass viele Schwellenländer nicht mehr auf der Seite des Westens stehen“.
  • EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton hat die Bundesregierung aufgefordert, “die Ideologie hinter sich zu lassen” und die Laufzeit der drei verbleibenden Kernkraftwerke zu verlängern. Die drei Akw sollten “ein oder zwei Jahre” länger am Netz bleiben, sagte der Franzose am Samstag dem Radiosender France Inter. Nach geltendem Atomrecht müssen alle deutschen Kernkraftwerke bis Ende des Jahres abgeschaltet werden. 

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