Neues vom Wirtschaftskrieg (27): Kommt das Ölembargo?

Der Wirtschaftskrieg gegen Russland zieht immer weitere Kreise. Die EU plant ein Ölembargo. Die russische Wirtschaft muß sich neu aufstellen. Und China weitet die Kooperation mit Russland auf, umwirbt aber auch Osteuropa.

  • Die EU-Kommission hat mit den Vorbereitungen für einen Importstopp von russischem Öl begonnen. man entwickele “gerade kluge Mechanismen, damit im nächsten Sanktionsschritt auch Öl einbezogen werden kann”, sagte Kommissionschefin von der Leyen. Oberstes Ziel sei es, die russischen Einnahmen zu schrumpfen. Es müsse verhindert werden, dass Kreml-Chef Wladimir Putin auf anderen Märkten noch höhere Preise für Öl-Lieferungen erziele, die sonst in die EU gingen. – Offenbar plant Brüssel einen globalen Mechanismus – womöglich mit Sekundär-Sanktionen?
  • Die russische Wirtschaft kann nicht unbegrenzt von ihren Finanzreserven leben und muss sich angesichts internationaler Sanktionen neu aufstellen. “Der Zeitraum, in dem die Wirtschaft von den Reserven leben kann, ist endlich”, sagte Notenbankchefin Elvira Nabiullina. Bereits im Frühjahr und Sommer werde eine Phase des Strukturwandels und der Suche nach neuen Geschäftsmodellen beginnen müssen. Die Sanktionen hätten sich bislang vor allem auf den Finanzmarkt ausgewirkt. “Aber jetzt werden sie sich zunehmend auch auf die Wirtschaft auswirken”, warnte Nabiullina.
  • China will seine “strategische Koordination” mit Russland weiter verstärken, wie das Außenministerium in Peking am Dienstag erklärt. Vize-Außenminister Le Yucheng habe dies dem russischen Botschafter in China, Andrej Denisow, versichert. Gleichzeitig plant China eine diplomatische Initiative in Osteuropa, um den Schaden durch den Krieg in der Ukraine für das chinesische Image zu begrenzen, wie “Politico” meldet.Offenbar versucht die Führung in Peking, es sich mit niemandem zu verderben und den westlichen Wirtschaftskrieg politisch zu umgehen...

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