Neues vom Wirtschaftskrieg (201): IWF prophezeit Rezession in Deutschland

Belgien meldet 1000 Anträge auf Freigabe eingefrorener russischer Vermögen. Ungarn setzt weiter auf Gas aus Russland. Und der IWF prophezeit eine Rezession in Deutschland – während die Wirtschaft in Russland wächst.

  • IWF prophezeit Rezession in Deutschland. Die Weltwirtschaft befindet sich nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds in einer »riskanten Phase«. Angesichts des andauernden Kriegs in der Ukraine und der hohen Inflation gehe die Erholung nur sehr langsam vonstatten, heißt es in einer aktuellen Konjunkturprognose der Organisation. In Deutschland dürfte die Wirtschaft demnach in diesem Jahr sogar leicht schrumpfen. (…) Die russische Wirtschaft dagegen wird nach Einschätzung des IWF trotz Sanktionen des Westens spürbar wachsen. Für dieses und nächstes Jahr prognostiziert er Steigerungen um 0,7 und 1,3 Prozent. Damit dürfte sich die russische Wirtschaft im Vergleich mit 2022 deutlich besser entwickeln. Im vergangenen Jahr war die russische Wirtschaft noch um 2,1 Prozent geschrumpft. (Der Spiegel) – Russland wächst schneller als Deutschland: Gab es denn gar keine Folgeabschätzungen für die EU-Sanktionen und den Energie- und Wirtschaftskrieg? Oder waren sie etwa alle falsch?
  • Ungarn setzt weiter auf Gas aus Russland. Trotz Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine will Ungarn weiter vor allem auf russisches Gas setzen. Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto erklärte am Dienstag, er habe sich mit Russland darauf geeinigt, dass der Energieriese Gazprom zusätzliches Gas über die in einem langfristigen Abkommen vereinbarten Mengen hinaus liefern könne. Das EU-Land Ungarn bezieht 80 bis 85 Prozent seines Gases aus Russland und erhielt 2022 nach Angaben von Szijjarto zudem 80 Prozent seiner Rohölimporte ebenfalls aus Russland. Ein Sprecher des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban warnte die EU auf Twitter, das nun geschlossene Zusatzabkommen zu untersagen. (Reuters)
  • Belgien meldet 1000 Anträge auf Freigabe eingefrorener Vermögen. Guerre en Ukraine: un millier de demandes de dégel d’avoirs russes en Belgique. Avec 250 milliards d’euros, la Belgique fait partie des pays européens ayant gelé les plus gros montants d’avoirs russes. (…) « A ce stade, nous avons gelé 191,9 milliards d’euros de transactions et 58,7 milliards d’euros d’avoirs », nous explique Alexandre De Geest, administrateur général de l’administration de la Trésorerie. « (…) Une des tâches principales de la cellule en charge de l’application des sanctions financières au sein de l’administration consiste à gérer des demandes de dégel. Plus de 1.000 demandes lui ont déjà été adressées. (Le Soir, Belgien)

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