Nach Timmermans fällt auch Vestager durch
Die beiden wichtigsten EU-Kommissare haben ihr Glück jenseits von Brüssel gesucht. Doch nach dem früheren Klimazar Timmermans, der bei den Wahlen in den Niederlanden nur auf Platz zwei kam, fällt nun auch Wettbewerbskommissarin Vestager durch.
Bei der Wahl der neuen Präsidentin der Europäischen Investitionsbank (EIB) konnte sich Vestager nicht durchsetzen. Nun löst eine Spanierin den FDP-Politiker Werner Hoyer an der EIB-Spitze ab.
Die stellvertretende spanische Regierungschefin und Wirtschaftsministerin Nadia Calviño wird ab Januar die erste Frau auf diesem Posten, wie die EU-Finanzminister in Brüssel beschlossen.
Die EIB mit Sitz in Luxemburg sei “die größte öffentliche Entwicklungsbank der Welt und eine Schlüsselinstitution für die europäische Wirtschaft”, sagte Calvino nach ihrer Wahl.
Sie wolle dazu beitragen, dass die Bank eine noch größere Rolle beim Übergang zu einer klimafreundlichen Wirtschaft und bei Finanzhilfen für die Ukraine spiele.
Vestager könnte nun in die EU-Kommission zurückkehren. Doch nach ihrer im Rennen um den Topjob bei der EIB dürfte sie erheblich an Prestige und Macht verlieren.
2019 war Vestager, genau wie Timmermanns, Spitzenkandidatin für die Europawahl. Damals galt die Liberale als erste Wahl – viel besser jedenfalls als die schließlich nominierte CDU-Politikerin von der Leyen.
Von der Leyen hat als Kommissionschefin in Brüssel alles getan, um Timmermans und Vestager klein zu halten. Insofern ist es kein Wunder, dass die ehemaligen Top-Kommissare das Weite gesucht haben – und nun durchfallen…
Helmut Höft
9. Dezember 2023 @ 11:00
Man muss es zur Kenntnis nehmen: Brüssel ist ein Endlager!
Arthur Dent
8. Dezember 2023 @ 23:43
„Auf Vestager hatte ich mich schon gefreut – leider zu früh!“ – jetzt im Nachhinein hätte man sich das denken können, denn auch hier wir dhinter den Kulissen Strippen gezogen. Man hat die Deutsche Claudia Buch zur Vorsitzenden des Bankenaufsichtsgremium der EZB ernannt – auch hier hatte sich eine Spanierin beworben. Es ist aber unüblich beide Posten an Bewerberinnen derselben Nationalität zu vergeben. Olaf Scholz hatte seinem Kollegen Pedro Gonzales schon signalisiert, dass er sich für Calvino aussprechen würde. Calvino war schon Wirtschaftsministerin, gilt laut Handelsblatt als ehrgeizig und kompetent, immer gut vorbereitet und als diplomatisch. Da Spanien den EU-Ratsvorsitz innehat, leitete sie stets die Sitzungen der Finanzminister. Da kann man sich natürlich bestens präsentieren. So nehmen die Dinge halt ihren Lauf
KK
8. Dezember 2023 @ 12:42
“…viel besser jedenfalls als die schließlich nominierte CDU-Politikerin von der Leyen.”
Das ist ja auch nicht allzu schwer. Das wäre ein Besenstiel auch gewesen – jedenfalls hätte ein solcher bedeutend weniger Schaden angerichtet.
ebo
8. Dezember 2023 @ 13:02
Auf Vestager hatte ich mich schon gefreut – leider zu früh!