Flüchtlingskrise überschattet EU-Gipfel

Nach dem EPG-Gipfel in Granada kriselt es auch gewaltig beim informellen EU-Spitzentreffen am selben Ort. Ungarn und Polen blockieren eine Erklärung zur Flüchtlingskrise.

Beim Treffen der “Europäischen Politischen Gemeinschaft” war es den EUropäern nicht gelungen, wie geplant zwischen Armenien und Aserbaidschan zu vermitteln und die Kosovo-Krise zu entschärfen.

Nun sorgt auch noch die Flüchtlingskrise für Ärger. Beim informellen EU-Gipfel, der am Freitag ebenfalls in Granada stattfand, gab es massiven Ärger mit Ungarn und Polen.

Beide Länder haben eine geplante Erklärung zur Migrationspolitik blockiert. Das sagten mehrere EU-Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur.

Unganrs Orban sagte, aus seiner Sicht gebe es keinerlei Chancen mehr auf Kompromisse und Vereinbarungen, nachdem Ungarn und Polen “rechtlich vergewaltigt” worden seien.

Hintergrund ist der geplante Asyl- und Flüchtlingspakt. Nachdem die lange umstrittene Krisenverordnung verabschiedet wurde, wollten die EU-Chefs nun das ganze Paket durchboxen.

Doch Ungarn und Polen sind dagegen. Bei normalen Ratssitzungen können sie zwar mit qualifizierter Mehrheit überstimmt werden. Doch bei Gipfeln gilt das Einstimmigkeits-Prinzip.

Ungarn hatte sich schon geplanten Milliarden-Hilfen für die Ukraine widersetzt. Nun herrscht dicke Luft – manche fordern, auf Ungarn keine Rücksichten mehr zu nehmen…

Siehe auch “Flüchtlingskrise wichtiger als Ukraine-Krieg”