Ein Traum und viele Hürden

John Lennon kommt immer gut, sogar bei einem EU-Gipfel. Und so sprach sich Ratspräsident Tusk mit einem Lennon-Zitat für einen Exit vom Brexit aus. Das fanden nicht alle lustig – weiß die EU noch, was sie tut?

“You may say I’m a dreamer, but I am not the only one”. Mit diesem Zitat eroberte Tusk die Herzen der Remainers – also jener Briten, die gerne in der EU bleiben wollen.

“I am not a dreamer and I am not the only one.”, entgegnete Belgiens Premier Michel beim EU-Gipfel in Brüssel. “Wir müssen die Entscheidung des Vereinigten Königreichs respektieren.”

Ja, was denn nun? Weiß die EU noch, was sie tut? Schließlich empfingen die Chefs noch am selben Abend die britische Premierministerin May – zur ersten Debatte nach dem Start der Brexit-Verhandlungen.

May weiß die Mehrheit der Briten hinter sich, denn auch Oppositionsführer Corbyn hält am Brexit fest. Tusks Lennon-Vers läuft also darauf hinaus, das doppelte Votum (Referendum plus Unterhauswahl) zu negieren.

Demokratisch ist das nicht – und taktisch klug wohl auch nicht. Wer einen Deal will, sollte nicht zu Beginn der Verhandlungen das Ziel infrage stellen. Doch will die EU überhaupt noch einen Deal mit May?

Die Zweifel wachsen. Tusk und viele andere EU-Chefs (Merkel, Macron) stellen nicht nur die Autorität der ungeliebten Tory-Politikerin infrage. Sie stellen auch immer neue, immer höhere Hürden auf.

So wird der Preis des Austritts ständig in die Höhe getrieben – nach 60 und 100 Mrd. Euro soll der Brexit nun noch mehr kosten. Zudem droht die EU London damit, das Euro-Clearing aus der City zu holen.

Summa summarum läuft es darauf hinaus, nicht nur May, sondern auch den britischen Exit unmöglich zu machen. Dabei ist UK im aktuellen Zustand nun wirklich kein brauchbarer Partner.

Lennon hätte das sicher ähnlich gesehen. Und von der EU hat er wohl auch nicht geträumt…

 

 

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