LuxLeaks: Juncker in höchster Not?

Wenn es ernst wird, muss man lügen – sagte Kommissionschef Juncker schon vor Jahren. Jetzt scheint es verdammt ernst zu sein: Juncker soll ausgerechnet im LuxLeaks-Ausscuss des Europaparlaments geflunkert haben.

Offenbar wurde eine Seite aus dem Bericht des damaligen Abgeordneten und späteren Wirtschaftsministers Luxemburgs, J. Krecké, zur Luxemburger Steuerpraxis entfernt, da die dortigen Ausführungen zu “Tax Rulings” – also den umstrittenen Steuervorbescheiden –  als zu heikel empfunden wurden. Juncker will sich aber an nichts erinnern.

Kommentar des linken MEP F. De Masi, der im Ausschuß explizit nach diesem Vorgang fragte:

“Juncker kann sich nicht mehr wegducken. Wenn Herr Krecké die Wahrheit sagt, hat Herr Juncker meine Frage zu der geheimen Seite des Krecké-Berichts im Parlament wahrheitswidrig beantwortet. Er hat behauptet, von der Seite erst 2014 durch ein Interview Kreckés erfahren zu haben und nicht über die Seite zu verfügen. Das ist schon deshalb unglaubwürdig, weil Herr Krecké bereits in diesem Interview mit der Journalistin Véronique Poujol bzw. dem Luxemburger Radiosender 100,7 erklärte, Herrn Juncker die Seite übermittelt zu haben und Herr Juncker im Ausschuss ausführte, er habe sich am Vortag mit Herrn Krecké über den Vorgang verständigt.
Scheint so, als würde es langsam ernst für den ehemaligen Premier des ehemaligen Steuerparadieses Luxemburg…